Schon seit 1995 sorgt SECRETS OF THE MOON in regelmäßigen Abständen dafür, dass der deutsche Black Metal entscheidend aufgewertet wird. Auf insgesamt vier Alben konnten sie bis jetzt immer wieder zeigen, dass ihr Talent und ihr gehobenes musikalisches Feingefühl eine herausragende Kombination ist.
SECRETS OF THE MOON veröffentlichen nun mit „Seven Bells“ ihren fünften Schlag, auf den die Fanschaft schon seit gut drei Jahren warten musste. Die große Frage ist nur, ob ihr aktuelles Werk den hohen Ansprüchen gerecht wird, die durch „Privilegivm“(2009) gerechtfertigt scheinen.

Geboten wird einwandfreier, qualitativ hochwertiger Black Metal, der überwiegend im Midtempobereich anzusiedeln ist. Spannung baut sich jedoch nur schleppend auf. Zwar dient das recht monotone Gitarrenspiel zusammen mit dem vielseitigen Drumming als solides Fundament für derartige Musik, aber dennoch fehlt der letzte Funke, der ein Feuer entfachen will. Die insgesamt sieben Tracks plätschern eher durchweg vor sich hin, als dass sie in mitreißenden Strömen münden. Auch mehrmaliges Anhören hilft nur bedingt. Es fehlen einfach Momente, die einem die Musik vertraut werden lassen.
Dennoch vermag „Seven Bells“ durch seine ausbalancierte Dynamik und seinen doomigen Zwischenspielen zu gefallen. Hier tritt der bereits erwähnte Qualitäts-Aspekt ein, der gerade die grenzgängerischen Passagen in die jeweiligen Geschwindigkeitsextreme besonders hervorhebt. Ebenso ist eine finstere Atmosphäre durch jeden Track garantiert, was wohl auf die jahrelange Erfahrung dieser Band zurückzuführen ist.

Alles in allem kann „Seven Bells“ also als gelungen betrachtet werden. Dennoch vermute ich stark, dass viele Fans enttäuscht sei könnten. Fans von DARK FORTRESS, HELFAHRT oder ähnlichen  Black Metal Kapellen werden jedoch ohne Frage eine Freude an diesem Release haben. (Jannick)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 60:00
Label: Lupus Lounge
Veröffentlichungstermin: 16.03.2012