Haemoth - In Nomine Odium

haemothInnomineodiumWas auffällt, wenn man sich etwas mehr mit dem orthodoxen Black Metal beschäftigt, ist, dass gut die Hälfte aller empfehlenswerten Bands aus Frankreich stammen. Das hängt mit Sicherheit unter anderem auch mit Bands wie DEATHSPELL OMEGA zusammen, die der eiskalten, subtilen Teufelsanbetung mit jedem Album aufs Neue ein Monument setzen.
HAEMOTH gehört zu den etablierten Knüppeltruppen unseres Nachbarlandes, die schon öfters positiv in der Kritik standen. Ihr aktuelles Werk „In Nomine Odium“ verfolgt wieder alte Motive, und dürfte keinen Fan enttäuschen.

Eiskalte, präzise wie diffuse Gitarrenarbeit ist das Herzstück dieses Albums. Zusammen mit dem erbarmungslosen Drummer und einem ordentlich scheppernden Bass wird zumindest von der instrumentellen Seite her ein durchweg sauberes, stellenweise richtig gut durchdachtes Fundament gestellt. Weniger brilliert jedoch der elektrisch abgeänderte Gesang. Die Künstlichkeit, die in der Verzerrung liegt, macht es dem Hörer schwer, die Musik wirklich genießen zu können. Dadurch hat „In Nomine Odium“ enorme Einbußen hinsichtlich der Authentizität zu verzeichnen, die dieses Album schmücken hätte können. Somit wird aus sonst wirklich sehr guter Musik eine eher durchschnittliche, was wirklich schade ist.
Die insgesamt sieben Tracks bieten eine ansprechende Auswahl an kurzen, knackigen Songs und zahlreichen längeren Arrangements. Beides hat dabei seinen besonderen Reiz.  HAEMOTH versteht sich darauf, Samples, Orgelzwischenspiele und gruseliges Glockenläuten in ihre Strukturen zu integrieren, und liefert damit nicht selten wahre Gänsehaut-Momente ab.

„In Nomine Odium“ ist ein solides Album geworden, das man sich als Fan des eiskalten, rohen Black Metals bedenkenlos zulegen kann. Wer auf AOSOTH, FUNERAL MIST etc. abgehen kann, wir auch hier abgehen können. Da stört auch der misslungene Gesang wenig.
Allerdings rate ich Neulingen von diesem Album ab, da es schlicht und einfach Besseres in der zeitgenössischen Veröffentlichungslandschaft dieses Genres gibt. 
Bleibt also zu hoffen, dass sich HAEMOTH den Paradigmenwechsel von künstlich verzerrt nach natürlich authentisch mal durch den Kopf gehen lassen, damit kommende Alben durchweg empfehlenswert werden. (Jannick)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 44:58
Label: Debemur Morti Production
Veröffentlichungstermin: 11.11.2011

 

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden