Bloodwritten - Thrashin’ Fury

Bloodwritten_ThrashinFuryWas mich an Bands des polnischen Undergrounds allgemein etwas stört, ist die fehlende Virtuosität. Wirklich erwähnenswert innovativer Metal aus unserem Nachbarland ist mir zumindest noch nie wirklich zu Ohren gekommen.
Diesen Eindruck verstärken nun BLOODWRITTEN, eine seit 1997 existierenden Band. In ihrer nun weit über einer Dekade anhaltenden Bandgeschichte änderte sich ihr Sound von tiefschwarzem Black Metal zu tiefschwarzem Thrash Metal. Auf „Thrashin’ Fury“, ihrem erst dritten Album, zeigen sie nun eindrucksvoll einfallsfrei, wie sich tausend andere Bands des Blackened Thrash Metals auch anhören.

Glücklicherweise sind BLOODWRITTEN nicht ganz so talentfrei, wie die zu vielen anderen Kombos diese Genres. Die technischen Fähigkeiten, die auf „Thrashin’ Fury“ geboten werden, beweisen, dass die Jungs in den 14 Jahren ihrer Bandgeschichte hart an sich gearbeitet haben. Die obligatorischen Riffs, die der Gitarrist von sich gibt, sind nicht nur pfeilschnell, sondern auch ungewohnt sauber eingespielt worden. Dieser bewusste Verzicht auf akustische „Schmutzigkeit“ ist auch dringend notwendig. Neben treibenden Rhythmus-Riffs finden nämlich zahlreiche kurze Läufe und angezupfte Melodien parallel ihren Platz in den Arrangements. Nur durch die klare Abmischung ist das auch wirklich einwandfrei hörbar.

Die gebotene Musik und der Gesang verschmelzen in einer sehr angenehmen Art und Weise miteinander. Der Sänger nutzt sein ausgeprägtes Rhythmusgefühl, was sich durch sein intensiv moduliertes Keifen äußert. Damit wirken BLOODWRITTEN zumindest nicht ganz so langweilig wie ihre vielen Genrekollegen.
Drummer und Basser bilden eine pflichtbewusste Einheit, die keinerlei Eigenständigkeit zu Tage legt. Da sich bereits Gitarre und Gesang auf einen rhythmusbetonten Einsatz spezialisiert haben, wäre ein eigenständiges Bassspiel jedoch ohnehin überflüssig. Der Drummer wirkt währenddessen durchweg etwas leidenschaftslos und unterfordert. Lediglich Präzision und Minimalismus prägen sein bretterndes Spiel. Da wurde wohl wieder einmal ein verstecktes Potenzial vergeudet.

„Thrashin’ Fury“ ist ein weiteres Release, das ausschließlich für Hardcore Fans diese Genres interessant sein dürfte, die den Hals nicht voll bekommen. Geboten wird zwar durchweg gut gemachte Musik, die aber nicht mit Szenegrößen wie z.B. HELLISH CROSSFIRE, DESASTER oder HORNED ALMIGHTY mithalten kann. Wer Interesse an neuerem, angeschwärzten Thrash Metal hat, ist mit eben genannten Bands definitiv besser beraten. (Jannick)


Bewertung: 6 / 10     

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 40:54
Label: Witching Hour Productions
Veröffentlichungstermin: 01.11.2010

 

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