Was macht eine Dornenranke in Apfelform, Italien und der Name „Egod" zusammen aus? Ich weiß es nicht, aber beeindrucken kann es mich jedenfalls mal nicht direkt. Mal hören, was in diesem seltsamen Paket steckt. Orientalische Klänge, Tribalelemente, moderne Gitarren, Groove und Geschrei. Aha, kommt mir bekannt vor.

Nicht nur, dass der Musikstil von SAWTHIS nicht wirklich was Neues birgt, da schießen einem zahlreiche Bands in den Kopf, auch wenn – oder gerade weil – man sie nicht gerade zu den eigenen Favoriten zählt. Die orientalische Note und gelegentlichen Tribaleinstreuungen rei0en heutzutage keinen mehr vom Hocker. Der Schreigesang mit melodiösem Gesang im Refrain lockt auch keinen mehr hinter dem Ofen vor, irgendwie klingt alles austauschbar. Der Gesang und die Grooves von SLIPKNOT, hier noch etwas Riffing von SOULFLY und dann der Versuch, einen Serj Tarkan mit SYSTEM OF A DOWN- Anleihen zu imitieren. Auch seltsame Titel und Refrains wie „Barabba" stechen nicht unbedingt singulär hervor und streichen höchstens sanft über die moderne Einheitsmasse. Selbst die Schwedentod-Riffs und –Melodien mit Thrash- und Death-Gebolze und Geblaste können da nicht viel reißen und besonderes Aufmerksamkeitspotential aufzeigen. Eine typisch neuzeitliche synthetisch anmutende Produktion ohne Tiefe und Leben.

Zumindest ist der Wille da und der Versuch nicht ganz gescheitert. Aber was soll einen bei SAWTHIS zum Bleiben animieren? Alles schon da gewesen, und auch weitestgehend besser. Aber einem Deathcore-Fan wird die Scheibe dennoch vielleicht gut abgehen. Für mich ist diese musikalische Darbietung statt einer metallischen Schlangenbeschwörung eher eine Hörerverschwörung. Nix für ungut. (Jochen)

Bewertung: 5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 40:53 min
Label: Scarlet Records
Veröffentlichungstermin: 17.05.2010