Obsidian - Point Of Infinity

Obsidian-PointOfInfinityWenn eine Band trotz über zehnjährigem Bestehen gerade einmal zwei Demos und ein Full-Length-Album vorweisen kann, dann hat man es nicht selten mit einer Kombo zu tun, die einfach zu faul ist, sich intensiv mit ihrer Musik zu beschäftigen. Nicht jedoch bei OBSIDIAN, denn „Qualtität vor Quantität“ ist das Rezept, nach dem die Jungs ihre Alben veröffenltichen, was sich dadurch äußert, dass an sich jedes ihrer Releases eine Death-Metal-Perle der Sonderklasse ist.
Ihr aktuelles Album „Point of Infinity“ macht in diesem Punkt keine Ausnahme. Wieder gibt es ein brutales Death Metal Geschreddere, das mit virtuosen Progressive-Elementen ordentlich aufgewertet wird.

 

Als Grundgerüst dient die alte Schule des Death Metals der Neunziger. Brutal, rabiat und realtiv monoton werden die Rahmenbedingungen für „Point Of Infinity“ geschaffen. Dabei fundiert ein fast durchgehend testosterongesteuerter Blastbeat den Rhythmus, auf dem der Tieftöner genauso wie die Gitarren bauen.
Doch das ist nicht alles, denn OBSIDIAN versteht sich hauptsächlich darauf, komplexeste Gitarrenläufe in brutale Knüppelsequenzen zu integrieren. Fingerzerbrechende Läufe, die schneller und präziser nicht sein könnten, führen so über die völlige Diffusität langsam Richtung Ziel. Dort geht das Drumming etwas vom Gas, um eine erleichternde ruhigere Phase des reinen Progressivs einzuleiten. Nicht selten wechselt dort der sonst wie am Spieß growlende Gesang um in klaren Gesang. Besonders gut gelungen sind hierbei Wechsel und Duette zwischen den Sängern und die hervorragend aufeinander abgestimmten Riffs der Gitarristen.

Die extreme akustische Spannung die durch die vielen, teils sehr verstreuten und disharmonischen Melodien hervorgerufen werden, fordern einiges vom Hörer ab. Dieser wird aber mehr als ausreichend für seine Mühen belohnt, denn wer OBSIDIAN einmal für sich entdeckt hat, lässt nicht mehr freiwillig von ihnen los. Spätestens nach dem dritten Hördruchgang sind die Riffs im Ohr und die Beats im Blut, und spätestens dann wird man als Fan des modernen Death Metals begeistert sein. Jedoch muss man ein Gespühr für derartige Musik haben, da man sonst keinen Zugang zu ihr finden wird.

„Point Of Infinity“ ist die fast perfekte Symbiose aus harter Monotonie und komplexen Klangarragements. Für Fans von ANAAL NATHRAKH und ähnlichen Kombos ist dieses Album somit ein Pflichtkauf oberster Dringlichkeit. Doch wer nichts mit unharmonischer Diffusität und extremer Härte anfangen kann, sollte sich von dieser Band fernhalten. (Jannick)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 44:42
Label: Candlelight Records
Veröffentlichungstermin: 25.10.2010
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