Dagoba - Poseidon

Dagoba - PoseidonFür die französische Neo-Thrash Fraktion DAGOBA ging es seit ihrer Gründung steil bergauf. Nach dem selbstbetitelten Debütalbum ging es direkt auf Welttournee im Vorprogramm von Größen wie MACHINE HEAD, FEAR FACTORY und IN FLAMES. Auch die darauf folgenden Alben rückten die Franzosen in ein gutes Licht. Gerade das letzte Album „Face The Colossus“ war ein absoluter Knüller. Allerdings wurde es nicht von allen alteingesessenen Fans gut aufgenommen. Die Band schaffte es hier wahre Soundwände aufzubauen, bediente sich dieses Mal allerdings sehr vieler Keyboard Elemente, weswegen von vielen Seiten bemängelt wurde, dass die typische Durchschlagskraft verloren gegangen wäre. In meinen Augen war das allerdings nicht der Fall und die Band betrat, für meinen Geschmack, genau den richtigen Weg. Zwei Jahre nach diesem Knüller steht nun das vierte Album „Poseidon“ vor der Tür und versucht eher einen Spagat der Diskographie zu erreichen.

Mit einem deutlich groovenderen Einstieg geht es, im Vergleich zum Vorgänger, in das Album rein. Doch dieser bleibt nicht lange erhalten und die Franzosen geben sich gänzlich einem wahren Thrashgewitter hin. DAGOBA stellen mit „Dead Lion Reef“ ihr Können sogleich wieder unter Beweis und zeigen eindeutig, dass Abwechslung bei Ihnen groß geschrieben wird. Denn nach der ausgiebigen Thrash-Attacke, welche den ersten Schlag für den Nacken bedeutet, wird der Fuß erst einmal wieder vom Gas genommen um den Groove in volle Dominanz zu setzen. Von markerschütternden dunklen Growls geht es, passend zu dem präsentierten melodischen Riffing, in cleanen Gesang über. Hier wird das Musikerherz gleich voll bedient. Immer wieder werden wahre Hass-Salven abgefeuert um anschließend gleich einem Panzer alles niederzuwalzen. Einen besseren Einstieg hätten die Franzosen definitiv nicht geben können.

Auch die Folgetracks wie „Columnae“ und „The Devil’S Triangle“ kommen mit einer wahnsinnige Wucht daher. Doch schnell zeichnet sich ab, dass „Poseidon“ einiges an Schwierigkeiten mit sich bringt. Für sich betrachtet sind die Songs ziemlich gut und knallen einem ordentlich die Rübe weg, aber die Ähnlichkeit ist einfach viel zu groß. Während innerhalb eines Songs so einiges an Abwechslung geboten wird, so fehlt diese schlicht und ergreifend wenn man sich das Gesamtwerk betrachtet. Beispielsweise erinnern die Thrash-Salven des zweiten Tracks bereits viel zu sehr an den die des Openers. Die groovigen und druckvollen Passagen mit der akzentuierten Doublebass klingen bereits nach kurzer Zeit viel zu bekannt und geben „Poseidon“ einen monotonen Beigeschmack.

Ein paar Perlen sind auf dem neuen Album sicherlich zu hören. Der bereits erwähnte Opener „Dead Lion Reef“ weiß problemlos zu überzeugen. Auch „Black Smoker (752 ° Fahrenheit)“ gesellt sich zu den Schmuckstücken des Silberlings dazu. Hier wird stilistisch teilweise doch sehr an Bands wie FIVE FINGER DEATH PUNCH erinnert. Mit viel Gefühl in seinem cleanem Gesang weiß Frontmann Shawter definitiv mitzureißen. Auch die Drums zeigen sich hier durchaus einmal von einer anderen groovigen Seite.

Im Groben und Ganzen ist „Poseidon“ schon ein solides Album geworden, in dem der Monotoniecharakter leider den Weg zu mehr verbaut. Hier und da schimmern Perlen aus der tiefen See heraus oder es werden Passagen eingeschoben die sich nicht wie schon einmal vernommen anhören. Ich persönlich habe mir von dem Silberling allerdings deutlich mehr erwartet, vor allem mit dem Vorgänger „Face The Colossus“ im Gedächtnis… (Sebastian)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 43:21 min
Label: XIII Bis Records
Veröffentlichungstermin: 03.09.2010

 

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