Juvaliant - Inhuman Nature

juvaliant_-_inhuman_nature.jpgAus Österreich meldet sich die Band JUVALIANT über das Label Limb Music mit ihrem Debütalbum „Inhuman Nature“ zu Wort. Der Bandname ist eine Wortneuschöpfung und setzt sich aus dem lateinischen „Juvavum“ (Salzburg) und dem englischen Begriff „valiant“ (heroisch) zusammen. Letzterer Begriff gibt schon eine klare Tendenz für die Musik, die die Österreicher fabrizieren. Geboten wird ein Zusammenspiel aus Progressivität, klassischem Heavy Metal und sehr symphonisch geprägter Musik. Die Themen, die behandelt werden, sind jedoch ganz andere als die, die normalerweise aus diesem Genre stammen. So distanziert man sich von dem typischen Fantasykram und beschäftigt sich lieber mit akuteren Themen wie der unmenschlichen Seite der menschlichen Existenz, Kriegen, Terror und Diskriminierung. Da kann man doch nur gespannt sein, was die Jungs mit ihrem Debüt abliefern.

Einflüsse von Genregrößen wie SYMPHONY X oder RHAPSODY (OF FIRE) sind hier keineswegs von der Hand zu weisen. JUVALIANT stellen aber keineswegs eine minderwertige Kopie dar, sondern glänzen gleich zu Beginn mit ziemlich hohem Niveau.
Nach dem zunächst episch gehaltenen und später bombastisch ausladenden Intro „Into The Abyss“ zeigen die Ösis mit dem nächsten Track „Heroes (We Will Be)“ gleich in den ersten Sekunden aus welchem Holz sie geschnitzt sind. Harte Riffs schallern aus den Lautsprechern und die Nähe zu SYMPHONY X ist gerade hier mehr als ausgeprägt. Bombastische Einlagen schaffen gleich ein wunderbares Feeling, bis es dann zu einem gewissen Break kommt und die Musik durch den einsetzenden Gesang doch eher Powermetallastig wird und einiges von seinem Wumms verliert. Das Stimmchen des Frontmanns Thomas Strübel ist zwar sehr gut, aber für meinen Geschmack für diese Art von Musik zu Powermetallastig. Hier hätte ich mir doch ein wenig mehr Druck hinter der Stimme gewünscht, so wie es die amerikanische Vorzeigeband SYMPHONY X vormacht. Im Verlauf des Tracks gesellt sich jedoch noch eine aggressivere Gesangslage hinzu, welche fabelhaft mit dem Rest harmoniert. Hiervon würde ich mir deutlich mehr Einlagen wünschen. Aber alles in allem gibt es bei dem ersten Track fast nichts zu meckern. JUVALIANT glänzen mit Abwechslung und wahrer Finesse an ihren Instrumenten.

Mit derselben Härte wie der erste Track startete, geht es gleich mit dem zweiten („Doomsday Machine“) weiter. Schön pompös wird hier aufgetrumpft und auch die Melodien fließen nahtlos in den Gehörgang ein. Es wird ein schönes Mittelmaß zwischen progressiven Feinheiten, Frickeleien und perfekten ohrrotierenden Melodien gefunden. Die Lead-Gitarre schweift nie großartig von der Melodieführung ab und Frickeleien werden eher nebenher erzeugt. Zwischendurch tauchen immer wieder Passagen auf, die etwas Neues geben und in fabelhafte...

Hmmm...ihr fragt euch was das nun soll und warum ich mich gezwungen sehe mitten im Satz abzubrechen? Ja, das hatte ich mich auch gefragt, als ich in die hier vorliegende Promo reingehört habe und feststellen musste, dass von neun Tracks ledigleich ZWEI mit einer vollen Version darauf zu finden sind. Bei den anderen Songs handelt es sich um Edit Versionen, die einfach mal abgeschnitten wurden und es sogleich mit dem nächsten Song weitergeht. WTF?
Was zur Hölle soll so etwas? Da nimmt man sich eine klasse Band unter Vertrag und spart dann so akut an einer vernünftigen Promo für eben diese? Wenn man den Magazinen seines Vertrauens (oder eben anscheinend Missvertrauens, denn anscheinend vertraut Limb Music den Magazinen, von denen sie gute Kritiken erwartet, schlicht und ergreifend nicht) abgeschnittene Sachen vorwirft, kann man eigentlich keinen vollständigen Bericht erwarten. Für mich persönlich eine absolute Frechheit.

Zunächst spielte ich ernsthaft mit dem Gedanken gar keine Rezension zu schreiben, jedoch wäre das lediglich unfair einer Band gegenüber, die mit ihrem Debüt so einiges reißen kann, deshalb werde ich noch ein paar Worte zu JUVALIANT sagen.

In neun Tracks wird von unseren Landesnachbarn einiges an Innovation und Abwechslung geboten. Von den Größen des Genres wird hier keineswegs kopiert, aber die Einflüsse sind wie erwähnt deutlich zu hören. Freunde von SYMPHONY X sollten auch in JUVALIANT ein Ohr riskieren und werden sicherlich positiv überrascht sein, denn hier wird man wirklich von Anfang bis Ende vernünftig bedient. Für ein Debütalbum ist das hier wirklich eine wahnsinnig gute Leistung. Zu 100 Prozent lassen sich die Ösis sicherlich nicht in die ganz große Liga einreihen, aber sie liefern ein Werk auf einem fabelhaften Niveau ab. Bei den Jungs kann man wirklich gespannt sein, was da noch nachkommt. Meine Wünsche wären lediglich, dass zwischendrin noch ein wenig mehr Druck aufgebaut wird, wie es meist bei den Anfängen der Songs passiert und dass auch von Seiten des Gesangs noch ein wenig mehr an Druck und Variation dazu kommt. Auch die Lead-Gitarre könnte sich teilweise ein wenig mehr in die Progressivität verlieren, aber ansonsten wurde mit „Inhuman Nature“ schon alles richtig gemacht! Daumen hoch und weiter so!!! (Sebastian)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 55:38 min
Label: Limb Music
Veröffentlichungstermin: 04.06.2010  

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