Ondskapt - Arisen From The Ashes

ondskapt-arisen-from-the-ashes.jpg Endlich meldet sich die Black Metal Szene Schwedens mal wieder mit purer schwarzmetallischen Rohheit. Diesmal mit ONDSKAPT, einer stockholmer Band, die 2000 gegründet wurde. Seitdem sind bereits hochrangige Musiker von u.a. SHINING und LIFELOVER ins Lineup aufgenommen worden, wenn auch oftmals nur kurz. Heute sind noch Mitglieder von VALKYRJA und IXXI vertreten, was auf eine sehr rohe, sehr schnelle und vor allem sehr finstere Musik hoffen lässt. Mit „Arisen From The Ashes“ veröffentlichen die Jungs bereits ihr drittes Full-Length-Album. Nach einem kurzen Intro, das auf das kommende Black Metal Inferno hinleiten möchte, geht es auch schon los. Nach alter schwedischer Manier wird im Opener alles in Grund und Boden getrommelt, was sich in akustischer Reichweite aufhält. Doch leider hält diese Knüppelfreude nicht lange an, denn mit dem heftigen Blastbeats ist auch schon Schluss, sobald dieser Song vorbei ist. Das ist sehr schade, denn kaum freut man sich auf ein richtiges Black Metal Brett, schon wird verdeutlicht, dass man es mit relativ midtempolastigen Songs zu tun haben wird.
Ist dieser Schock erstmal verdaut, kann man sich aber glücklicherweise auf ein Gitarrenspektakel freuen, dass es in sich hat. Anstelle von hirnlosem Gebolze gibt es durchstrukturierte Läufe, die sich ohne Umwege im Gehörgang der Hörer festsetzen. Man hört deutlich heraus, dass ein VALKYRJA Gitarrist am Werke ist, vor allem in den wenigen Blastbeat-Passagen. Unerwartete, niegehörte, dennoch sehr vertraute Riffs gibt er von sich, die sich in ihrer eigenständigen Melodienkonzeption vom konventionellen Black Metal deutlich separieren. Ab und zu runden kurze Zwischenspiele die Sache ab, wodurch oftmals ein neuer Geschwindigkeitsabschnitt in einem Lied eingeleiten wird.
Der Vokalist, der bereits in der Band IXXI schon fleißig Erfahrung gesammelt hat, ist leider nichts weiter als ein stereotypischer Schreihals. Die gesangliche Ausgestaltung der Songs hätte durchaus etwas mehr Variation und Spielereien vertragen, denn so wie sie ist, reicht es nicht für mehr als Durchschnitt.
Die Lieder sind im Schnitt alle über fünf Minuten lang, was mir sehr gut gefällt. Schade ist nur, dass sowohl die absoluten Kracherlieder, als auch die relativ belanglosen Stücke so lange dauern.

Wer auf Black Metal der alten Schule steht, es roh und ungeschönt mag, darf bei ONDSKAPT ohne weiteres Zögern zugreifen. Die Songstrukturen dürften zudem allen Fans von WATAIN sehr zusagen, denn eine gewisse klangliche Ähnlichkeit ist hörbar vorhanden.

„Arisen From The Ashes“ ist zwar ein recht durchschnittliches Album, dem es an Highlights fehlt, das aber dennoch seinen Reiz hat. Vor allem diejenigen, die nicht auf den ganz so schnellen Black Metal stehen, könnten an ONDSKAPT ihre Freude haben. (Jannick)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 41:31
Label: Osmose Productions
Veröffentlichungstermin: 19.03.2010

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