Dream Evil - In The Night

dreamevil_inthenight.jpgNach über 3-jähriger Pause sind DREAM EVIL zu Beginn des Jahres 2010 mit ihrem inzwischen fünften Album „In The Night“ zurück! Das dies so ist, das hätte sich Fredrik Nordström 1999 bestimmt nicht zu träumen gewagt, als der langjährige HAMMERFALL Produzent im Zuge der riesigen Erfolge von „Glory To The Brave“ und „Legacy Of Kings“ zusammen mit seinen Kumpels Niklas Isfeldt (Vocals) und Peter Stalfors (Bass), die beide immer noch mit von der Partei sind, seine eigene Kapelle DREAM EVIL ins Leben rief, um eigentlich nur ein oder zwei Alben aufzunehmen. Im Gegensatz zu HAMMERFALL steht man zwar schon seit dem Debütalbum „Dragonslayer“ auf der Stufe Stagnation auf akzeptablem Niveau, aber dafür ist man sich immer treu geblieben und nicht wie die Landsleute zu einer überproduzierten Pop-Metal Band mutiert. Nein, DREAM EVIL haben ihren Zenit noch nicht überschritten, wie man den zwölf neuen Metalhymnen anhören kann, die es auf „In The Night“ gepackt haben!

Die Scheibe macht jedenfalls bereits beim ersten Hören mächtig Spaß und verleitet phasenweise zu Bangattacken und erhobenen Fäusten, stellenweise kann man sich ob der typischen DREAM EVIL Texte aber das Schmunzeln nicht verkneifen; da wird keines der üblichen Fettnäpfchen ausgelassen. Gerade in der ersten Hälfte von „In The Night“ reiht sich Hit an Hit, und ich bin sicher, dass bei den kommenden Shows Songs wie „Immortal“, „Bang Your Head“ (Knaller!), „See The Light“ oder „Electric“ für Begeisterung sorgen werden, so wie sie es auch vor der heimischen Anlage tun.
     
Dabei machen DREAM EVIL im Grunde auch auf „In The Night“ nix anderes als auf den Alben der Vergangenheit. Traditioneller hymnischer Heavy Metal irgendwo zwischen melodischem Metal der schwedischen Schule (HAMMERFALL/EUROPE) und dem Power Metal der britischen Prägung (JUDAS PRIEST). Trotzdem habe ich das Gefühl, dass die Songs frischer und auch langlebiger wirken, zumal Sänger Niklas Isfeldt an manchen Stellen neben den üblichen Cans und Tempest (wer DREAM EVIL bereits kennt, weiß, was ich damit meine) nun auch den Halford raushängen lässt. Damit erinnern DREAM EVIL nicht von ungefähr an ihre Landsleute von WOLF, denen es allerdings besser gelingt den Eisberg namens „Kitsch“ zu umsegeln. Ich mag wirklich Balladen, aber was DREAM EVIL beim pragmatisch betitelten „The Ballad“ abziehen, verdient jetzt schon sowohl in textlicher als auch in musikalischer Hinsicht den Preis „peinlichste Metalballade des Jahres 2010“!

Das ist dann aber auch schon der einzige der zwölf Songs, den ich als klassischen Ausfall verbuchen muss, und auch wenn die komplette zweite Hälfte von „In The Night“ nicht mehr ganz das Niveau der oben genannten Kracher erreicht, dazu fehlen „On The Wind“ und „Mean Machine“ das gewisse Etwas ohne jetzt wirklich schlecht zu sein, so befinden sich mit „In The Fires Of The Sun“ oder „Kill, Burn, Be Evil“ noch weitere überzeugende Songs auf diesem Album.  

Damit ist es an der Zeit zu resumieren. „In The Night“ ist über weite Strecken ein erfrischendes und kurzweiliges Album geworden, das DREAM EVIL zwar nicht auf eine neue Ebene hievt, aber man kann zumindest sagen, dass die Schweden nach ihrer längeren Auszeit in der gewohnten Stärke zurückgekehrt sind. Denjenigen, die sich für „In The Night“ interessieren sollten, sei gesagt, dass die limitierte Edition des Albums als Mediabook-CD mit einem anderen Artwork, einem erweiterten Booklet und 2 zusätzlichen Songs erscheint, die dem Rezensenten leider nicht vorliegen. Jetzt kann die Tour zusammen mit STRATOVARIUS kommen. (Maik)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 47:00 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 22.01.2010      
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