Gestartet wird auf „Fairytales...Out Of The Dark" mit pompösem, schleppendem Riffing, welches durch geeignete Tonwahl auch eine gewisse Schwermütigkeit verströmt, und man sich direkt dazu genötigt fühlt, eine leichte Depression zu fühlen. Die schöne, immer verzweifelt klingende Stimme der Frontfrau tut ihr Übriges um dem ganzen den letzten Feinschliff zu verpassen.
Im Titeltrack „Fairytales...Out Of The Dark" baut zwar die Sängerin etwas ab, als ob sie die Lust am Singen für eine Minute verloren hätte, jedoch können SHARDLESS hier durch elektronische Beats und treibende Gitarren punkten und machen diesen Song zu einem echten Hit, wenn auch der Gesang etwas seltsam wirkt.
„This Island Earth" setzt auch etwas an Tempo zu und bewegt sich damit weg vom ewig schleppenden Trott des Fünfers. Der Wechsel im bombastisch inszenierten Refrain zwischen männlichem und weiblichem Gesang tut als Abwechslung gut; man ist jedoch darüber froh, dass es nicht zum Dauerzustand wurde´, da man sich leicht an andere Größen des Genres erinnert fühlt.
Das sehr gelungene Instrumentalstück „Asteroid" gibt Einblicke in die Fähigkeiten der Saiten- und Tastenprügler und selbige brauchen sich auch nicht zu verstecken. Mit einfachen Mitteln versteht man es, Atmosphäre und Tiefgang gepaart mit großer Abwechslung zu erzeugen, was man leider immer mehr vermisst in diesen musikalischen Breiten.
Der folgende Klopper „Alienation" geht mit höchster Geschwindigkeit nach vorne los und man wird von der Akkordwahl schon an diverse Vertreter des Powermetals erinnert.
Erwähnenswert ist auch noch das, mit einem Donnersample startende „Turnaround", welches in Sachen Antrieb dem vorangegangenen „Alienation" in keiner Hinsicht nachsteht. Wieder wird auf Melodie und treibenden Beat gesetzt und die Sängerin läuft in diesem Track zur Höchstleistung auf. Hier stimmt einfach Alles!
SHARDLESS zeigen auf dieser Platte wirklich aus welchem Holz sie geschnitzt sind. Die Tracks sind allesamt durchdacht und bis ins Detail durchkomponiert. Die Band schafft es, den Zuhörer nach belieben auf emotionaler Ebene auf die Songs einzustellen und die Atmosphäre ist immer wieder erstaunlich. Einziger Schwachpunkt ist die Tatsache, dass die Frontfrau stellenweise einen etwas unmotivierten Eindruck macht, was bei ihrem Gesangsorgan auf gar keinen Fall nötig sein sollte, denn das stimmliche Potential ist auf jeden Fall da und wird leider nicht durchgehend ausgereizt.
Freunde von WITHIN TEMPTATION oder gleich gearteter Bands dürfen hier beherzt zugreifen - falsch machen kann man hier nichts! (Reini)
Bewertung: 8,0 / 10
Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 64:59 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: bereits veröffentlicht