Das Pagan-Trio HELRUNAR ist in Kennerkreisen schon seit Jahren kein unbeschriebenes Blatt mehr, sondern wird von manch lauter Stimme an die oberste Spitze der nationalen Heiden-Metal-Schar gehoben.
Nun veröffentlicht man - einmal mehr via Lupus Lounge - seinen zweiten Langspieler "Baldr Of Iss" und landet damit nach dem Debut "Frostnacht" einen weiteren Volltreffer.

Schnell sind die arg berechenbaren Hassschreie ausgeblendet und es bleibt nichts als begeistertes Staunen in der heimischen Runde zurück.
Hochkarätiger Pagan Black drängt aus den Boxen, genretypisch unentschlossen zwischen langsam, mittelschnell und rasend pendelnd und stets die mächtigste Keule schwingend.
Kein Wort brauche ich zu den überragend eingespielten Instrumentalspuren zu verlieren, die sich so schnell nicht das Wasser werden reichen lassen, dafür hängt meine Aufmerksamkeit umso mehr am Gesang, der sich über diverse Kreischstimmen, eine Klarstimme sowie eine Sprechstimme erstreckt und aus "Baldr Ok Iss" ein Unikat der gegenwärtigen schwermetallischen Veröffentlichungsflut werden lässt.
Weiters unbedingt zu erwähnen ist die gewaltige Intensität, die während der auf zehn Kompositionen verteilten üppigen fünfzig Minuten nicht eine Sekunde lang nachzulassen scheint und sich migränegleich in den Schädel des Rezensenten hämmert.
Unterstützt und gefördert wird diese Intensität von der packenden Produktion, die aus Stücken wie "Schwarzer Frost", "Winter" oder "Hunta And Boga" echte Anspielbefehle formt.

Alle Heiden unter uns müssen beherzt zugreifen, denn ein Juwel wie "Baldr Ok Iss" läuft einem selten vor die Flinte.
Inwieweit die berechtigte Begeisterung auch nach hundert Durchläufen noch anhält, muss unabhängig davon jeder für sich selbst entscheiden.
HELRUNAR bleiben jedenfalls am Drücker und festigen ihren Platz auf dem Pagan Black Metal-Olymp. (Bluttaufe)

Bewertung: 9,5 / 10 Punkte


Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 50:39 min
Label: Lupus Lounge
Veröffentlichungstermin: 26.10.2007