Devian - Ninewinged serpent

devian_ninewingedserpent.jpgLegion is back! Wirklich verschwunden war der ehemalige und fast schon legendär gewordene MARDUK Sänger nie, machte sich aber arg rar im Metal Musikgeschehen. Mit weiteren ehemaligen Musikern der schwedischen Black Metal Institution schickt sich Herr Legion nun an, an seine Erfolge von früher anzuknüpfen, wenn auch das Konzept ein anderes zu sein scheint.

Das Black metallische Intro „Serenade for the fallen" täuscht den Hörer ein wenig über die eigentlichen Absichten des schwedischen Vierers. Gleich „Dressed in blood" donnert äußerst brachial mit einem typischen Death Metal Riff durch die Boxen, da verschwindet die klirrende Kälte und macht warmem Blut Platz. Fette Gitarren, die einzigartige Stimme des Frontmanns und vor allem die melodischen Soli bilden die Eckpfeiler des DEVIAN Sounds.

„Heresy" zeigt DEVIAN von ihrer groovigen Seite, vor allem die Double Bass Karte wird hier intensiv ausgespielt und drückt erstmal die Gedärme zur Seite, wobei die Bass Drum ein klein wenig zu holpern scheint. Dürfte nicht passieren, tut aber dem Druck glücklicherweise keinen Abbruch. Zum Albumhit könnte sich „Scarred" heraus kristallisieren, mit einem brutal thrashigen Staccato Riff beginnend, entpuppt sich der Track als abwechslungsreiches Meisterwerk voll Melodie und Härte, der in Chrousnähe mit packender Epik auftrumpft. Bezeichnend für den vielfältigen Sound der neuen Truppe.
„Suffer the fools" erinnert durch die Lead Melodie sehr direkt an UNLEASHED, was man mit Sicherheit als Art Tribut an den schwedischen Old School Death Metal werten kann. „Suffer the fools" geht nett nach vorne los, bleibt aber relativ unspektakulär, bis der rhythmisch interessante Refrain dem Hörer die Kauleiste neu einrichtet, wow, simpel aber unglaublich effektiv brüllt sich Legion hier durch den Song. Eine herrliche, besondere Stimme voll Boshaftigkeit und tiefem Hass, die ab und an noch ein wenig mehr in ihrem Volumen ausgereizt werden könnte.

Leider erreichen nicht alle Songs von „Ninewinged serpent" die hohe Qualität der beiden vorher genannten Tracks. „Fatalist" oder „Instigator" zum Beispiel zeigt sich zwar sehr druckvoll, besitzt aber keine Ecken und Kanten, an denen man sich festhalten könnte, hier fehlen die Hooks. „Gemini ist he snake" treibt wieder langsam aber durchdringend nach vorne mit einem Old Schooligen Riff, bevor die Black Metal Vergangenheit der Jungs einmal ganz deutlich hervorbricht und dem Hörer mehrere geile, pfeilschnelle Riffs um die Ohren knallt.
„Remnant song" bettet sich auf seinem walzenden Double Bass Rhythmus und überrascht mit kurzer Mitgröhl Chorpassage und ruhigerem Black Metal Parts. Der Titeltrack lässt dann zum Abschluss noch mal alle Zwölf gerade sein, so dass er dem Hörer besser auf genau diese geben kann. Hier wird der pure Hass inszeniert!

Trotz der ehemaligen Mitglieder, nach MARDUK klingen DEVIAN nun wirklich nicht. An vielen Stellen kommt der Black Metal mehr als deutlich raus und vermischt sich mit vielen teils groovenden und teils fies prügelnden Death Metal Passagen, wobei die Soli ein wenig Old School Heavy Metal Atmosphäre zu versprühen wissen. Im Gegensatz zum ehemaligen Arbeitgeber werkelt man rhythmisch aber viel zu abwechslungsreich und konzentriert sich eher auf Groove.

Das Debütwerk ist DEVIAN absolut gelungen, wenn man auch hoffen mag, dass auf der nächsten Scheibe mehr Songs wie „Scarred" oder „Suffer the fools" zu finden sein werden, denn ein wenig haperts hier noch am Wiedererkennungswert und an den alles entscheidenden, mitreißenden Hooks.
Trotz allem auf jeden Fall ein interessantes Debüt, das sich Legion - Fans auf jeden Fall zulegen sollten, die Stimme des Meisters ist und bleibt unverwechselbar. Die Achter - Grenze kann überschritten werden in Hoffnung auf das verbesserte Zweitwerk. Hail Legion! (Bernie)

 

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 45:22 min
Label: Century Media Records
Veröffentlichungstermin: 22.10.2007

 

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