Avatarium - The Fire I Long For

avatarium thefireilongforWas ist denn mit AVATARIUM passiert? Das war einer meiner ersten Gedanken als ich vor einiger Zeit zum ersten Mal das neue Album der schwedischen Band gehört hatte. Hatte sich die Band, auch begründet durch den stetigen Rückzug des ehemaligen musikalischen Kopfes Leif Edling, auf dem letzten Studioalbum „Hurricanes And Halos“ etwas weg vom Doom Metal mehr in eine Classic/Psychedelic Rock Richtung bewegt, so gehen AVATARIUM auf „The Fire I Long For“ wieder einen Schritt zurück zum Doom Metal.

Geboten wird auf diesem Album allerdings weniger dieser von CANDLEMASS inspirierte Epic Doom Metal wie beispielsweise verstärkt auf dem selbstbetitelten Debütalbum der Band, sondern dieses doomige Gefühl entsteht vielmehr durch die durchweg düstere Atmosphäre des Albums. Und das ist dann genau das Gegenteil von dem, was ich erwartet hatte. AVATARIUM opfern auf ihrem vierten Album ihr grundsätzlich vorhandenes Mainstreampotential zugunsten einer künstlerischen Wertsteigerung, die sicherlich in den entsprechenden Kreisen für einen größeren Respekt führen wird.

Man kann auch sagen, dass sich Sängerin Jeannie-Ann Smith und Gitarrist Marcus Jidell nun endgültig von der Kreativität eines Leif Edling emanzipiert haben, denn abgesehen von der großartigen Abschlussballade „Stars They Move“ sind es insbesondere die sechs Smith/Jidell Kompositionen auf diesem Album, die für offene Ohren und Münder sorgen.

Hinter Songs wie „Rubicon“ und „Lay Me Down“ kann man mit Fug und Recht ein Ausrufezeichen setzen, auch das Titelstück zieht einen mit seiner Schwerfälligkeit in Verbindung mit einer theatralischen Epik in den Bann, lediglich „Shake That Demon“ ist mir zu flott und zu wild geraten, diese Nummer wirkt wie ein Fremdkörper auf diesem an sich runden Album, auch wenn diese noisigen Keyboards gegen Ende hin aufhorchen lassen.

„The Fire I Long For“ ist auf jeden Fall ein sehr mutiges Album geworden, mit dem sich die Band einerseits neue Fans erspielen kann, denen man zuvor zu wenig komplex war, andererseits hätten AVATARIUM mit deutlich poppigerer Ausrichtung auch das Zeug dazu gehabt, die neuen BLUES PILLS zu werden, die vielleicht im neuen Jahr mal aus ihrer kreativen Schaffenspause aufwachen werden.

Wie der Vorgänger verdient sich auch „The Fire I Long For“ völlig zu Recht die 8,5er Bewertung, es wäre übrigens ganz besonders cool, die Band im nächsten Jahr als Headliner auf dem Gloomar Festival zu sehen, da würde man super hinpassen. (Maik)

Bewertung: 

Maik 20168,5 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 44:00 min
Label: Nuclear Blast Records
Veröffentlichungstermin: 22.11.2019

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