Es geht bergab mit uns. Mit jeder Minute des Fortschritts rasen wir auf die Verelendung der menschlichen Rasse zu. Also nix Neues zu vermelden, auch nicht aus dem Lager der Nordlichter. Wäre da nicht das neue Album, das diesen Umstand besser denn je veranschaulicht. Und das wichtige dritte Album scheint wirklich alles richtig zu machen.
Wirklich viel Neues gibt es selbstredend nicht, IMPLORE haben schon immer das Chaos regieren lassen und ein Trümmerfeld hinterlassen. Und das blüht dem Zuhörer auch auf „Alienated Despair“. Pure Zerstörung, rasende Brutalität und keinen Millimeter Rückschritt erwarten einen elf kurze Stöße lang im gewohnten Krachgewand. Dennoch muss man gestehen, dass sich IMPLORE deutlich weiterentwickelt haben.
Und ich muss sagen, dass die Anpassung in Richtung CONVERGE und TRAP THEM dem Vierer sehr gut zu Gesicht steht. Dort haben sie sich vielleicht auch die Besetzung abgeguckt, so dass Gabriel Dubko sich nun voll und ganz seiner Stimme widmen kann, die er auch beeindruckend einsetzt. Lediglich bei „Never Again“ bekommt er Unterstützung durch eine altbekannte garstige Stimme, die zu Tomas Lindberg gehört.
Trotz gewohnt kurzer Spielzeit wurde hier darauf geachtet, weder Lückenbüßer noch Langweiler präsentieren zu müssen. Zu dem Schwedentodsound gehört aber nicht durchweg Geballer, hier kommen auch halsbrecherische Breaks und doublebassgefütterte Midtempobrocken voll zur Geltung.
Keine Frage, jeder der gemeint hat, IMPLORE hätten nach „Subjugate“ ihr Pulver schon vorzeitig verschossen, wird hier eines Besseren belehrt. Vieles wurde hier in die eigenen Hände gelegt und nichts dem Zufall überlassen. Dann kann man sich ja schon für die anstehenden Liveereignisse wappnen, wenn die Hamburger zur Schlacht rufen. Wenn das dann nur mindestens genauso brachial wird wie Album Nummer drei, dann empfiehlt es sich wirklich, entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. (Jochen)
Bewertung:
8 / 10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 31:06 min
Label: Century Media Records
Veröffentlichungstermin: 27.09.2019
