swedenrock2017 flyerNachdem man schon zugkräftige Headliner vor allem AEROSMITH auf Abschiedstournee bekannt gegeben hat, geht es jetzt weiter in die Vollen. Das größte schwedische Rockfestival, welches von der Stimmung einzigartig ist, hat fast zwanzig weitere Bands bekannt gegeben. Und mit weiteren großen Namen ist zu rechnen, da bisher nur etwas mehr als die Hälfte des Programms bekannt gegeben wurde. Wer wissen will, wer vom 07. bis 10. Juni 2017 alles am Strand der Norje Bucht auftritt und was dieses Festival zu etwas besonderem macht, der liest hier weiter:

Ganz oben auf der Liste stehen natürlich die Amerikaner, die bereits vor drei Jahren in Sölvesborg auf der Bühne waren. Als die Truppe um Gitarrist Mark Tremonti vor vielen Jahren aus der Asche von CREED hervor ging, war nicht abzusehen, dass diese deren Erfolg noch überbieten würde. Auch ohne große Hits, dafür mit SLASH-Frontmann Myles Kennedy am Mikro zählen ALTER BRIDGE heute zu den führenden Alternative Rockacts der Erde. Erst vor ein paar Monaten haben sie mit „The Last Hero“ ein neues Album veröffentlicht.

Ebenfalls im alternativen Rock beheimatet sind die Jungs um Superbassist Les Claypool. PRIMUS können sogar von sich behaupten schon in der Hochphase des Genres, den Neunzigern, dabei gewesen zu sein. Der ganz große Erfolg blieb ihnen allerdings verwehrt, dazu agierte das Trio zu abgefahren. Was die Kritiker, Fans und die Macher von South Park nicht dran hinderte, sie zu lieben.
Ebenfalls in der ungeliebten Dekade der Rockmusik ganz groß waren MINISTRY, die 1992 mit „Psalm 69“ die Musikwelt auf den Kopf stellten. Als Elektronikband in den Achtzigern gestartet, erschuf man mit dem Meilenstein das Industrialgenre fast im Alleingang. Nach vielen Querelen und Exzessen hat Mastermind Al Jourgensen derzeit wieder Bock auf seine Band und macht auf der Tour auch Station beim SWEDEN ROCK.
Eine weitere Formation aus jener Zeit waren die ELECTRIC BOYS, die sich sowohl dem alternativen als auch dem traditionellen Rock verpflichtet fühlten. Die Schweden wurden schon als der kommende Superact gefeiert, doch der große Erfolg wollte sich nie einstellen. Vor allem „Groovus Maximus“ dürfte Kennern heute noch in Erinnerung sein, und jenes Referenzwerk wird auch bei dem Gig zum Besten gegeben.

Wo ganz anders ist Ian Hunter verwurzelt, der Gitarrist vom MOTT THE HOOPLE beheimatet. Der Brite pflegt seit jeher seine Wurzeln in den späten Sechzigern und frühen Siebzigern. Vor allem seine ehemalige Band mit Hits wie „All The Young Dudes“ wird von IAN HUNTER & THE RANT BAND bei dem Auftritt in Schweden gefeiert werden.
Welche Band A TRIBUTE TO LED ZEPPELIN feiert dürfte klar sein. Man kann über Coverbands streiten, aber hierbei handelt es sich um eine einheimische Band, weswegen die Schweden diese auch abfeiern werden. Und seien wir ehrlich, auch wenn man Coveracts aus Holland, England und Deutschland zu dem Thema erlebt hat, die Songs gehen immer.
Eine weitere Legende gibt sich mit Phil Campbell die Ehre. Nach dem Ende von MOTÖRHEAD macht er nun auf Familie und ist mit seinen drei Söhnen als PHIL CAMPBELL & THE BASTARD SONS unterwegs. Gerade durften wir uns von ihren Qualitäten im Vorprogramm ihrer Freunde von SAXON überzeugen.

Ebenso knietief in den Seventies stecken die Proggies von KING´S X, die Mitte der Achtziger ein völlig totes Genre wiederbeleben wollten. Da dies nicht gelang, muss man sich fragen, ob die Macher des Festivals 2017 vor allem unterschätzen Formationen eine Plattform bieten wollen. Trotz herausragender Kritiken hat es der Dreier nie geschafft, dabei waren die BEATLES-Harmonien sogar massentauglich. Zuletzt setzte die Gesundheit den Musikern arg zu, doch nun sind alle wieder auf dem Damm, und konzentrieren sich nach vielen Seitenprojekten wieder auf ihre Stammband.
Freunde progressiver Klänge dürften auch an FATES WARNING ihre Freude haben. Die Herren aus Seattle gehören zum Triumvirat des Prog Metal und haben diese Spielart von Beginn an mitgeprägt. Nachdem auch sie eine längere Auszeit nahmen, touren sie wieder regelmäßig und veröffentlichten zuletzt zwei großartige Studioscheiben, die es mit ihren Klassikern aufnehmen können. Im letzten Jahr überraschten sie beim Keep It True-Festival mit der Aufführung ihres Meisterwerks „Awaken The Guardian“, was die Vorfreude bei den ganz alten Fans nach oben treiben dürfte.

Die Nähe zum progressiven Rock und den Siebzigern suchen auch die finnischen Düstermeister. Im Death Metal gestartet haben AMORPHIS mit Folk, Gothic und Rock inzwischen ihren völlig eigenen Stil kreiert. Seit nunmehr zehn Jahren mit stabilem Line-Up gehört die Combo zu den führenden Dark Metalbands.
Ebenso extrem unterwegs und mit Folkschlagseite ausgestattet sind die schwedischen Pagan Schwarzheimer von THYRFING. Ende des letzten Jahrhunderts gehörten sie zu den Bands, welche den Stil ganz früh prägten. Obwohl andere Bands erfolgstechnisch an ihnen vorbei zogen, sind sie musikalisch immer noch ganz weit vorne. Wären sie nicht so tourmüde, könnten sie eine der ganz großen sein, was umso mehr schade ist, weil sie auf der Bühne eine Macht sind.
Noch eine Spur heftiger agieren MERCILESS, eine Gruppe aus der ersten Welle des Elchtods. Zwar waren sie mit dem ersten vorübergehenden Niedergang der Szene wieder verschwunden, doch 2003 kamen sie zurück, um zu bleiben.

Klassischen Rock´n´Roll versprechen THE BRANDOS aus New York City und die einheimischen SATOR. Beide sind seit Mitte der Achtziger unterwegs und geben dem Genre ein hohes Energielevel. Während die einen den amerikanischen Traditionen verpflichtet sind, bringen die Schweden ihr 92er Album „Headquake“ komplett auf die Bühne. Ebenso klassisch aber im Blues beheimatet ist der australische Blues Rocker ROB TOGNONI.

Ganz klassisch kommen auch GRAND MAGUS daher, die in den letzten Jahren den Wandel von einer Doomband zur klassischen Heavy Metal-Combo vollzogen haben. Damit ist das Trio um Janne „JB“ Cristoffersson zu einer der führenden Acts der Szene aufgestiegen. Bei der ganz großen Speerspitze unter Vertrag stand einst Dennis Stratton, der nach seinem Ausstieg bei IRON MAIDEN LIONHEART gründete. Zwar brachten sie das viel beachtete melodische „Hot Tonight“ auf den Markt, konnten aber kein Akzente setzen, haben sich aber im letzten Jahr reformiert.

Und eine der beliebtesten Spielarten bei SWEDEN ROCK 2017 wird mit KIX bedient. Sie zählen zu den ganz frühen Vertretern des Sleaze Rock, welche schon 1985 den Klassiker „Midnight Dynamite“ veröffentlichten. Besonders bekannt war die Truppe schon immer für ihre starke AC/DC-Schlagseite. Ebenso spaßig dürfte es bei den BLACK INGVARS zugehen, die alles Mögliche an genrefremden Material im Hard Rockgewand bringen.

Und wem das noch nicht reicht, der sollte das Festival mal unter folgenden Gesichtspunkten betrachten:
Wer störte sich auf Festivals nicht immer schon daran, ewig sein Gepäck schleppen zu müssen, dann noch auf dem Weg zum Gelände ein weiteres Paar Schuhe zu durchlaufen oder auch auf dem Weg dorthin an fast stadtähnlichen Aufbauten vorbei zu wandern? In Schweden ist das alles anders, es gibt mehrere Campingplätze, die alle ihren eigenen Parkplatz haben und rund ums Gelände verteilt sind. Durch eigene Parkplätze für Wohnwagen und Motorräder wird die Logistik noch weiter gestrafft, so dass keiner weit hat zu seinen Bands.

Das ist allerdings nicht der einzige Vorteil des hauseigenen Geländes. Die schöne Lage nur ein paar Meter vom Meer entfernt, ist weitaus charmanter als so manche Autobahnraststätte oder wo man schon alles hat Festivalbesucher hat zelten lassen. Von der Größe her fasst das übersichtliche Areal die 33500 Besucher locker, so dass es keine großen Staus gibt. Dazu kommt eine große Anzahl von Spültoiletten, teils fest installiert, eine durchgehende Trinkwasserversorgung und Duschhäuser.

Wen ärgerten nicht schon mal Stiefel oder anders gekleidete Füße anderer Fans drei Stockwerke zu weit oben im eigenen Genick? Der wird hier seine himmlische Ruhe haben! Das in die vorderen Reihen kommen auf dem Luftweg ist beim SWEDENROCK ebenso wenig erwünscht, wie das Nachexerzieren der neuesten im Hinterhoffitnesscenter erlernten Karatemoves oder auch die Christian-Schwarzer-Nummer. Doch keine Angst, der Schwede, weiß zu feiern, ist oft textsicher und bewegt sich nur etwas, nun ja, freigeistiger.

Und nervte es nicht immer schon, wenn eigentlich arrivierte Formationen mit 50 oder 60 Minuten Spielzeit abgespeist wurden? Da haben die Acts gerade mal Zeit, genau die Lieder zu spielen, die man selber nicht mehr hören kann. Beim SWEDENROCK haben die Bands auf den Hauptbühnen 75 oder 90 Minuten und können teilweise ihr komplettes Set aufbieten. Durch die somit entstehenden langen Umbauphasen, hat man auch genug Zeit, die Bühnenproduktion aufzubauen.

Wer bisher noch nicht dort war, sollte dem Event unbedingt einen Besuch abstatten, wer schonmal dort war, weß warum und kommt gerne wieder! (Pfälzer)

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