The Vision Bleak + Helrunar + Agrypnie (31.03.2012, Stuttgart)

vorbericht_visionbleakDer Club Zentral ist ein kleiner Laden im Zentrum Stuttgarts, den man am besten mit dem ÖPNV anfährt. Aber so klein der Laden ist, so günstig sind die Getränkepreise und so super ist die Lichtanlage. Eigentlich die perfekte Location für ein Konzert dieser Art. Und mit AGRYPNIE, HELRUNAR und THE VISION BLEAK ist auch ein echt starkes Package am Start.




 



AGRYPNIE

Den Auftakt machen AGRYPNIE. Und die rennen bei den Stuttgartern offene Türen ein. Es sind sehr viele Fans in Shirts der Band anwesend und das Publikum geht von Anfang an richtig gut mit. Leider schafft es der Fünfer nicht, eine wirklich düstere Atmosphäre zu erzeugen – dafür sind die Ansagen von Sänger Torsten einfach zu fröhlich. Der Mann freut sich auch sichtlich ein Loch in den Bauch, daß seine Band so gut ankommt und er bedankt sich nochmal extra beim Stuttgarter Publikum, das die Band immer begeistert empfängt. Auch „Sintflut“ vom kommenden (noch unbetitelten) Album wird bejubelt. Beim letzten Song, „Gnosis“ greift dann auch Torsten zu Gitarre und unterstützt seine Kollegen von der Instrumentalfront. Auch die zeigen sich über den ganzen Auftritt sehr engagiert und bangen, was das Zeug hält. Kein Wunder, daß nach dem Auftritt, der trotz 45 Minuten Spielzeit nach gefühlten 10 Minuten schon vorbei ist, eine Zugabe gefordert wird, die jedoch leider nicht drin ist.

Setlist AGRYPNIE:
Der Tote Trakt
Augenblick
Morgen
Sintflut
Gnosis

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HELRUNAR
Nur HELRUNAR im Anschluß werden noch begeisterter empfangen. Doch Sänger Skald Draugir kündigt schon gleich an, daß er bei diesem Auftritt nicht so abgehen kann wie sonst, da er sich einen schmerzhaften Bandscheibenvorfall zugezogen hat. Trotzdem bewegt er sich immer noch mehr auf der Bühne als manch anderer Musiker. Respekt! Los geht es mit „Kollapsar“, gefolgt von „Unten und im Norden“. Die Stimmung ist vom ersten Song an fantastisch und HELRUNAR werden später sagen können, daß bei ihnen mit Abstand die meisten Zuschauer anwesend waren. Dicht gedrängt steht man in dem kleinen Raum und bangt sich die Seele aus dem Leib. Wie gut, daß dies mein drittes Konzert in 3 Tagen ist…da freut sich der Nacken (aua aua). Die Band hat vor allem Songs des aktuellen Doppelalbums „Sol“ auf der Setlist stehen, allerdings nicht das häufig geforderte „Moorgänger“. Dafür aber von „Sol I“ noch „Unter dem Gletscher“ und „Nebelspinne“ und von „Sol II“ „Aschevolk“. Die besten Songs hat man sich aber zum Schluß aufgehoben: „Ich bin die Leere“ und „Älter als das Kreuz“, zu dem sich der Sänger  seiner Oberbekleidung entledigt. Damit haben HELRUNAR trotz Handicap wieder mal einen verdammt starken Auftritt hingelegt (wobei ich die Band eigentlich noch nie schlecht erlebt habe). Auch hier wird selbstverständlich eine Zugabe gefordert, aber auch hier ist leider, leider keine drin.

Setlist HELRUNAR:
Kollapsar
Unten und im Norden
Unter dem Gletscher
Schwarzer Frost
Nebelspinne
Aschevolk
Ich bin die Leere
Älter als das Kreuz

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THE VISION BLEAK
Und dann kommt das Todesurteil für meinen Nacken: THE VISION BLEAK betreten die Bühne. Und die starten schon gleich verdammt stark. Nach dem Intro „A Shadow Arose“ von „The Deathship Has A New Captain“, das die Band seit Äonen verwendet, geht es wie auf dem Album mit „The Night Of The Living Dead“ und anschließend „Carpathia“ gleich richtig zur Sache. Von Anfang an wird „Kutulu!“ gefordert, doch das gibt es erst „später“, wie Sänger Tobias Schönemann alias Allen B. Konstanz kurz und knapp bemerkt und damit für einige Lacher sorgt. Daß THE VISION BLEAK weniger Zuschauer haben als HELRUNAR tut der guten Stimmung keinen Abbruch. Das Publikum geht vom ersten Song an mit und bis in die letzten Reihen peitschen Haare durch die Luft. Als dann endlich das ersehnte „Kutulu!“ gespielt wird, gibt es kein Halten mehr. Aber auch „Wolfmoon“ und „A Romance With The Grave“ werden abgefeiert. Aber THE VISION BLEAK haben ja sowieso nur wenige Songs geschrieben, die nicht so gut sind, von daher kann die Band eigentlich kaum was falsch machen. Mit „By Our Brotherhood With Seth“ ist der Auftritt dann schon zu Ende, doch kaum hat die Band die Bühne verlassen, wird auch schon die Zugabe gefordert. Dabei sorgt der Sänger erneut für Lacher, als er sich unters Publikum mischt und ebenfalls nach einer Zugabe ruft, was auch seine Bandkollegen offensichtlich leicht verwirrt. Der Mann scheint heute sowieso einen Clown gefrühstückt zu haben. So kündigt er „The Grand Devilry“ mit den Worten „Jetzt spielen wir einen Song ohne Orchester…das kann schonmal heimgehen!“ an. Das scheint die Gitarre links von ihm etwas zu wörtlich zu nehmen und verabschiedet sich zeitweilig. Auch jetzt wird nochmal eine Zugabe gefordert, aber der Auftritt ist nun leider endgültig zu Ende. Die Band verabschiedet sich überschwenglich und mit Händeschütteln bei den Fans und dann heißt es leider schon: Schluß, aus, vorbei. Schade. THE VISION BLEAK könnte man einfach ewig zusehen (bzw. bis der Nacken in die Knie geht).

Setlist THE VISION BLEAK:
Intro
Descend Into Maelstrom
The Night Of The Living Dead
Carpathia
The Vault Of Nephren-Ka
Kutulu!
Wolfmoon
A Romance With The Grave
I Dined With The Swans
Deathship Symphony
By Our Brotherhood With Seth
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The Lone Night Rider
The Grand Devilry

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Damit geht ein sehr genialer Konzertabend mit drei mehr als guten Bands viel zu früh zu Ende. Gerade mal 23:00 Uhr ist es. Aber gut, der Club Zentral liegt nunmal, wie der Name schon sagt, sehr zentral in Stuttgart, da kann man nicht ewig Krach machen. Das einzig negative an diesem Konzert waren die nervigen Gammler, die nach jeder Band die Musiker anbettelten „Hasche Plektrum?“ „Hasche Drumstick?“. Dieses Gegeiere war schon widerlich und zumindest „bitte“ hätte man ja mal sagen können. (Anne)

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