Obscenity - Retaliation

 OBSCENITY RetaliationDiese Band ist einfach nicht totzukriegen, und das ist gut so. Auch 27 Jahre nach ihrer Gründung gibt es für die Oldenburger nur lupenreinen Death Metal der alten klassischen Schule. Unbeeindruckt von Trends oder stilistischen Vorgaben ziehen die Jungs ihr Ding durch, wenn auch mit dem ein oder anderen Besetzungswechsel, aber auch das kann die Todesmaschine nicht aufhalten.

Ich verfolge die Band, wenn auch eher beiläufig, seit ihrer Entstehung, als sie zu meinen eigenen Death-Metal-Untergrundtagen fest zur Szene gehörte. Aufmerksam geworden durch die Underground-Fanzine-Arbeit von Oliver Jauch und seiner damaligen Band konnte man verfolgen, wie diese Combo durch harte Arbeit und stetige Weiterentwicklung immer populärer wurde.
Nun ist auch Jauch schon einige Zeit raus, wurde zwischenzeitig von dem Amerikaner Jeff Rudes am Mikro ersetzt und mittlerweile besetzt diese Position Tobias Müller. Nur noch Hendrik Bruns an der Gitarre ist als Urmitglied übrig geblieben, jedoch hat sich auch ex-Drummer Sascha Knust der Truppe wieder am Schlagzeug angenommen. Jetzt war es an der Zeit, ein neues Album rauszuhauen, und das wurde nun mit „Retaliation“ verwirklicht.

10 Songs mit insgesamt 45 Minuten Spielzeit, klassisches Death-Metal-Coverlayout und eine Dreiviertelstunde abwechslungsreicher Todesmetall. Auch 2016 klingen die Norddeutschen nicht müde oder uninspiriert, allen Rückschlägen zum Trotz holen sie immer wieder das Maximum aus sich heraus. So ist auch ihr neuester Streich ein Ohrenschmaus für jeden Liebhaber des Genres. Produktionstechnisch sauber und artgerecht aufgenommen klingt „Retaliation“ nie eintönig, wenn auch der recht stark eingetrampelte Weg nur selten verlassen wird. Aber die willkommenen Tempowechsel und die überwiegend melodiösen Soli machen das Hören sehr angenehm. Alle Musiker beherrschen nicht nur ihr Instrument hervorragend, sondern wissen auch, wie sie es in dieser dunklen Musikwelt gekonnt und variabel einsetzen.

Neuzugang Tobias Müller am Gesang ist zwar souverän in seiner Aufgabe, allerdings gibt mir dieses „Uiuiui“-Gegrunze nicht allzuviel im Death Metal, da hat mir ehrlich gesagt Jeff Rudes deutlich mehr zugesagt. Auch wenn die Gitarren nicht ganz so fett wie beim Vorgänger „Atrophied In Anguish“ rüberkommen, so merkt man dennoch einen weiteren Fortschritt im Schaffen des Quintetts. Über mangelnde Auftrittsmöglichkeiten können sich OBSCENITY auch nicht beschweren, und so hoffen wir mal, dass die Karriere trotz einigen Stolpersteinen noch lange so erfolgreich weitergeht. (Jochen)


Bewertung:

Jochen7,5 7,5 / 10


Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 44:57 min
Label: Kolony Records
Veröffentlichungstermin: 27.05.2016

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden