Abigail Williams - In The Absence Of Light

Abigail Williams - In The Absence Of LightABIGAIL WILLIAMS ist dem einen oder anderen Musikfreund vielleicht bereits ein Begriff. Die US Truppe konnte bereits mit ihrer EP „Legend" für einiges an Gesprächsstoff in der Metalwelt sorgen. Das nicht nur weil die Band aus durchaus bekannten Mitgliedern besteht, sondern auch weil das dargebotene Material von vorne bis hinten enorm zünden konnte und eine Symbiose aus überwiegend Blackmetal, Deathmetal und Metalcore präsentierte. Nach so einigen Besatzungswechseln sind nun unter anderem Gründungsvater Ken Sorceron (ABORTED) als Sänger und Gitarrist, Ian Jekelis (ABYSMAL DAWN, Tourgitarrist bei GOD DETHRONED) und Schlagmann Ken Bedene die aktuellen Mitglieder. Nach dem ersten Full Length Album im Jahre 2006 („In The Shadows Of A Thousand Suns"), welches mich schon enormst vom Hocker reißen konnte, folgt nun mit „In The Absence Of Light" das zweite Album, welches mit vielen Änderungen aufwarten kann...

Ich kann mir nicht helfen, aber nachdem mich das Debütalbum ABIGAIL WILIAMS schon beeindruckt hat werde ich von dem Nachfolger einfach nur geplättet. Zwischen der EP und dem ersten Album hatte sich ja bereits einiges getan. Während „Legend" noch mit so einigem Metalcoreeinfluss die Fans auf seine Seite ziehen konnte wurde dieser auf dem ersten Album schon so gut wie gestrichen. Auf „In The Absence Of Light" dominierte der Blackmetal, in welchem die Keyboardparts ganz groß geschrieben wurden. Mit einer Mixtur aus ordentlichem Schwarzmetall-Geholze, sanften Keyboardeinlagen und wahnsinnigen Parallelen zu DIMMU BORGIR und teilweise CRADLE OF FILTH wussten die Herren zu überzeugen.

Mit „In The Absence Of Light" schlagen ABIGAIL WILLIAMS wieder eine etwas andere Schiene ein. Keyboards werden hier komplett zurückgefahren und der aktuelle Sound wird deutlich von den Gitarren dominiert. Auch das komplexe Songwriting wurde ein wenig zurückgeschraubt und so ist viel Platz für phänomenale Riffs, die sofort ins Ohr gehen. Der zweite Streich ist somit deutlich eingängiger. Man hat auch das Gefühl, dass die Songs im Vergleich auch nicht mehr so rabiat sind und die Melodielinien der Gitarren einfach viel mehr Gefühl und Emotionen beinhalten.

Im Normalfall schwärme ich in meinen Reviews sehr oft davon wie der Openertrack einer genialen Platte mich bereits Hören und Sehen vergehen lässt. Diesmal ist das leider gar nicht der Fall. „Hope The Great Betrayal" ist zwar ein guter Song, aber im Vergleich zum Rest der Platte stinkt er einfach nur extrem ab. Mit groovigem Beat und viel Gitarrenarbeit steigen ABIGAIL WILLIAMS in ihr Album. Ken Sorceron keift sich in gewohnter Manier durch den eher ruhig gehaltenen und langsamen Song. Der überwiegende Teil des Songs besteht lediglich aus durchgezogener Doublebass und relativ langweiligen Riffs. Beim ersten Hören der Platte habe ich mich gefragt was in der Zwischenzeit bei den Jungs passiert ist und hatte ernsthafte Bedenken die Platte weiter zu hören und mein Bild einer wahnsinnig genialen Band zu zerstören.

Glücklicherweise blieb dieses Bild des doch eher schwachen Openers nicht lange bestehen. Mit „Final Destinity Of The Gods" wendet sich langsam aber sicher das Blatt. Hier wird dem Hörer doch schon mehr Abwechslung geboten. Düstere schleppende Schwarzmetall Passagen werden von rabiaten ballernden Parts verfolgt. Wo in dem einen Moment das Riffing völlig gefühlsbetont ist wird es im nächsten Moment einfach vernichtend. So stelle ich mir ein Album schon eher vor!

Ein wirklicher Vergleich zum Vorgängeralbum lässt sich meiner Ansicht nach nicht besonders stark ziehen. Wo das Debüt noch ziemlich verzwickt war geht der neue Output recht zügig und eingängig ins Ohr. Während „In The Shadow Of Thousand Suns" noch völlig vom Keyboard dominiert wurde wird man hier mit gefühlsbeladenen Gitarrenwänden belohnt wie sie besser nicht sein könnten. Besonders hervorgehoben sollte hier „In Death Comes The Great Silence" genannt werden. Schnelle aber dennoch sehr melodische Riffs machen diesen Song zu einem absoluten Feuerwerk.

ABIGAIL WILLIAMS schaffen es auf ihrem neuen Album eine gekonnte Abwechslung zu präsentieren. Von Beginn bis Ende steigert sich „In The Absence Of Light" zu einem Silberling den man gar nicht mehr weglegen will. Ich kann gar nicht sagen wie oft ich diese Platte nun schon gehört habe, aber sie wird einfach nicht langweilig. Wer nun eine konsequente Fortführung des Debütalbums erwartet wird im ersten Moment vielleicht arg enttäuscht sein, aber ich denke, dass diese Enttäuschung schnell weichen wird und den Weg für dieses wunderbare Album freimachen wird.
Freunde melodischen Blackmetals sei dieses Album ganz stark ans Herz gelegt. Hier wird man in acht Songs und knapp 50 Minuten Spielzeit bestens bedient. (Sebastian)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 49:56 min
Label: Candlelight Records
Veröffentlichungstermin: 27.09.2010

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