Retaliation - Seven

Retaliation_Cover_2010Der Death Metal wird nie aussterben. Wenn ich mir so manche Combo anhöre, tun sich hier wirklich unzählige Türen und Tore auf, wo man sich dieser einst recht beschränkten Stilrichtung immer noch mit neuen Ideen und handfesten musikalischen Talenten einen Namen machen kann. Auch wenn es im Zuge dessen viele moderne Bands gibt, wird ein Name positiv herausstechen: RETALIATION aus Deutschland sind eine brutale, schnelle Urgewalt auf technisch höchstem Niveau und geben dem Hörer das, was man vielleicht bei soviel Musikalität oftmals vermisst: Groove und Eingängigkeit.

 

Das nenne ich mal Einfallsreichtum. Wahnsinn, was dieses Todessextett hier auf Silberling gebannt hat. Rasend schnell bis ruhig gelassen, Doublebassgewitter gegen nahezu balladeske Rhythmen, ein Gitarreninferno vom Feinsten mit jeder Menge Picking, Sweeping und Tapping, Power- und Speed-Elemente und vor allem viel Melodie als Gegengewicht.
Die Doppelbesetzung an den Vocals durch Johannes und Christian tut der insgesamt abwechslungsreichen Schlechtwetterfront durch den Wechsel von Growls bis Grunts noch das Krönchen aufsetzen. Mit einem satten Sound durch das Mastering aus den Iguana Studios kann dieses Album locker-leicht jeden amerikanischen Mitbewerber in den Sack stecken.
Alleine was Marc Schuhmann hier am Schlagzeug vorlegt, dürfte für so manchen Technikfanatiker ein Todesstoß für die eigene Karriere sein. Aber auch die Frickelfraktion an Gitarristen werden ihre magischen Hände als Stümpfe betrachten nach dem Hören von „Seven".

 

Geschwindigkeit ist ja beileibe nicht alles, aber was die Jungs hier in Hyperraumgeschwindigkeit abliefern, lässt bestimmt auch altgediente Metaller in Erstaunen versetzen. „Seven" ist vollgepackt mit Raserei, Melancholie, Spieltechnik und 1A-Songwritingqualitäten.

Dabei besteht diese Truppe erst seit Ende 2005 und hat schon einige Lineup-Wechsel hinter sich.
Nach nur einer Debut-EP entstand dieses Hammerwerk in der aktuellen und hoffentlich konstanten Besetzung, mit der man hörbar einiges zu leisten weiß. Endlich mal wieder was Traditionelles im neuen Gewand, frisch und angenehm präsentiert ohne viel plakatives Todestheater. Wenn die Jungs so weitermachen, wird der Name RETALIATION demnächst zusammen mit Bands wie DEATH oder CYNIC fallen.

Ich weiß nicht, was ich noch zu dieser Platte sagen soll außer: Listen to RETALIATION or die! (Jochen)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 43:13 min
Label: Unique Leader Records
Veröffentlichungstermin: 17.08.2010

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden