Temple Of Baal - Lightslaying Rituals

templeofbaal_lightslaying.jpgUnser westlicher Nachbar mag zwar viel Kultur haben, in Sachen Metalkultur ist er eher ein Entwicklungsland. Mal ehrlich, außer TRUST in den Achtzigern hat die Grande Nation noch nicht viel Relevantes zustande gebracht. In den zurück liegenden Jahren kommen aber durchaus interessante Extrem-Acts an die Oberfläche wie die Deather von GOJIRA. TEMPLE OF BAAL ist im Blackmetal-Bereich einer der vielversprechensten Namen. Nach zwei Alben und diversen Split-EPs steht nun der dritte Longplayer „Lightslaying Rituals" in den Regalen.

Und darauf wollen es die Franzosen wissen, mit Alastor hat man einen zweiten Gitarristen an Bord, was den Sound noch druckvoller machen soll. Den produzierte Andrew Guillotin in seinen Hybreed Studios, in denen schon ihre Kumpels von GLORIOR BELLI aufgenommen haben.
Und in der Tat, das Ergebnis weiß zufrieden zu stellen, denn „Lightslaying Rituals“ ballert ordentlich durch das Gehölz! Die Drums sind wuchtig, vor allem die DoubleBass geht tief in die Magengrube. Auch die schroffen Riffs sägen recht mächtig und präzise, dominieren die Songs.

Musikalisch orientieren sich TEMPLE OF BAAL eher an schwedischen Vorbildern, was sich vor allem in der Affinität zum Todesblei ausdrückt. Und sie tun gut daran, nicht komplett im schwarzen Metier durchzuschreddern, das würde auf Dauer langweilen, denn Verschnaufpausen gibt es keine. Sphärische Fills oder gar Akustikeinlagen Fehlanzeige.
Schon im Opener „Piercing The Veils Of Slumber“ bekommen mahlende Äxte den Vorzug vor dem typischen Sirren. Die Blasts regieren und ein Hauch von KATAKLYSM weht herein. Grund dafür ist das Organ von Sänger Amduscias, der eine ungewöhnlich tiefe Stimmfärbung für Blackmetal hat, kein Gekreische liefert, sondern bösartige Growls.

Die Raserei folgt dann mit „Triumph Of Heretic Fire“ und „Angstgeist“, bei denen die Frostgitarren nur so rattern. Ein wenig verschleppt man das Tempo dann „Black Sun Of The Damned“, kommt ansatzweise doomig daher, aber mit derselben Urgewalt. Auch thrashige Passagen findet man in dem Stück, während „Dead Cult“ dezentes SLAYER-Riffing aufweist. Und das abschließende „Blessing Of Blackfire“ wartet gar mit einigen Akkorden auf, die einer Rockband gut zu Gesicht stehen könnten, aber hier von dem Axtduo knüppelhart in Szene gesetzt werden.

Das Ganze wird von dem unglaublich und dem ständig hohem Adrenalinlevel zusammen gehalten. Doch trotz dieses durchgehenden Bretts schafft man es eine ungemein dichte, beklemmende, sinistre Atmosphäre zu kreieren, welche einen so schnell nicht loslässt. "Lightslaying Rituals" ist ein wirklich gutes, authentisch böses Stück Metal, das Freunde aller extremen Genres begeistern könnte. Vorausgesetzt man ist gut bei Kondition! (Pfälzer)

Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 40:18 min
Label: Agonia/Twilight
Veröffentlichungstermin: 27.11.2009

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