alestorm nogravebuttheseaDie schottischen Piraten stechen wieder in See. Mit „No Grave But The Sea“ veröffentlichen ALESTORM am 26.05. ihr bereits fünftes Album. Genau einen Tag nachdem mit „Salazars Rache“ der fünfte Teil von „Fluch der Karibik“ in die Kinos kommt. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Auch sonst haben Christopher Bowes (Gesang, Keytar), Máté Bodor (Gitarre), Gareth Murdock (Bass), Elliot Vernon (Keyboards, Tin Whistles, Gesang) und Peter Alcorn (Schlagzeug) bei genauerer Betrachtung so einiges mit Captain Jack Sparrow gemein. Und damit meine ich nicht nur das stark an Davy Jones erinnernde Skelett auf dem Cover.

Denn wie Johnny Depp bei seiner Interpretation der Rolle so neigt Sänger Christopher Bowes bei seinen Texten zu Überspitzungen und Übertreibungen. Daher wirken die Songs von ALESTORM genau wie „Fluch der Karibik“ des Öfteren wie eine Persiflage auf das Piratentum. Wobei der Frontmann ganz offen zugibt, von der Geschichte der Piraterie nur wenig bis gar keine Ahnung zu haben. Doch kommen wir nun zum Wesentlichen und das ist und bleibt die Musik.

Und hier merkt man, dass ALESTORM sich seit dem letzten Album „Sunset On The Golden Age“ (2014) gewaltig weiterentwickelt haben. Natürlich sind die üblichen Trademarks weiterhin auszumachen. So kann man den Opener und Titelsong „No Grave But The Sea“ bereits nach wenigen Sekunden mitsingen. Trotzdem ist der Text für die Verhältnisse der Schotten relativ ernst. Mit dem darauffolgenden „Mexico“ zieht man dann genüsslich sämtliche Klischees über das südamerikanische Land durch den Kakao. Meine Freundin meinte sogar, beim Zeigen des vorab veröffentlichten Videos, der Song erinnere sie irgendwie an „Pipi Langstrumpf“. In der Art geht es über die gesamte Länge der Scheibe munter weiter. Eher ernste Stücke wie „No Grave But The Sea“, „To The End Of The World“ und “Treasure Island” wechseln sich mit, nun ja, Blödel-Nummern wie „Mexico“, „Alestorm“ und „Fucked With An Anchor“ ab. Wobei „Alestorm“ fast schon als Thrash Metal durchgeht.

Natürlich wird die „Metal-muss-ernst-sein“-Fraktion auch bei den 10 Songs von „No Grave But The Sea“ wieder das kalte Grausen bekommen. Doch eins muss man den Jungs echt lassen, musikalisch haben sie es echt drauf. Die Tatsache, dass sie sich im Gegenzug zu manch anderer Band nicht ganz so ernst nehmen, macht sie mir außerdem noch sympathischer.

Letztendlich bleibt festzuhalten, dass die Schotten auch mit ihrem neuesten Werk wieder einmal ein perfektes Album für jede Metal-Party abgeliefert haben und die Nummern live für grandiose Stimmung und Spaß sorgen werden. Wer zum Lachen in den Keller geht, kann sich ja gerne jede andere Platte seiner Wahl zulegen.

Ich persönlich musste bei Nummern wie „Bar und Imbiss“ und besonders bei dem nach den DROPKICK MURPHYS klingenden „Fucked With An Anchor“ herzhaft lachen. Das Leben ist schon ernst genug. (Matthias)


Bewertung:

Matthias8,5 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 44:31 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 26.05.2017

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