Eclipse - Monumentum

eclipse momentumNachdem es beim letzten Werk "Armaggedonize" im Vorfeld ein paar Probleme zu bewältigen galt, können die schwedischen Hardrockmeister nun mit voller Kraft durchstarten. So musste eine neue Rhythmusfraktion eingearbeitet werden, die Zeit nutzte Sänger Erik Martensson, um mit seinem Nebenprojekt W.E.T. ein zweites Album aufzunehmen. Nun blieb das Line-Up um den Frontmann und Gitarrist Magnus Henriksson stabil, weswegen die Fans nicht so lange auf ein neues Album warten mussten. Gerade eineinhalb Jahre später servieren einem ECLIPSED das sechste Langeisen in Form von "Momentum".

Die Band war schon immer bekannt dafür beide Elemente in ihrer Musik klar nach außen zu kehren. Schon der treibende Auftakt in "Vertigo" drückt schön nach vorne, der Härtegrad untermauert das Etikett Hard Rock. Das trotz der druckvollen Auslegung die süffigen Melodien nicht zu kurz kommen ist dem guten Händchen von Martensson und Henriksson zu verdanken, die es immer wieder schaffen kurze prägnante Riffs und hymnische Melodiebogen zu vereinen. Wo jüngst HOUSE OF LORDS mit der Schwere ihrer Gitarren den Fluss etwas hemmten und BROTHER FIRETRIBE alles zu sehr unter einem Zuckerguss verschwinden ließen, finden ECLIPSE die goldene Mitte.

Das dringt durchaus mal in metallische Härte vor wie bei dem aufbrausenden "Born To Lead" oder den verschleppten Staccatos von "Night Comes Crawling". Auch das bei so vielen Bands exerzierte Zurückfahren der Dynamik in den Strophen nach druckvollem Einstieg strapazieren sie nur sehr selten. Und wenn, dann wird diese wie in "Black Rain" mit einem Basslauf unterlegt oder bei "For Better Or For Worse" eher die Bridge ein wenig ruhiger dargeboten. Mit "Hurt" gibt es lediglich eine Ballade, die von der Gitarrenarbeit fast wavig daher kommt und mit einem dieser vollen, melodischen Soli weiter punkten kann. Ansonsten regieren die flotten Töne, "Jaded" rockt richtig beschwingt durch, wirkt nicht so rifflastig.

Die zwei besten Beispiel für die kompositorischen Qualitäten hören auf den Namen "Never Look Back" und "The Downfall Of Eden". Ersteres beginnt mit tollen "Oh, Oh"-Chören über den Leads, die nicht kitschig wirken, sondern den treibenden Charakter noch unterstützen. Das Ding rockt und knallt, dass es nur so Freude macht, genial, wie sich hier kurze prägnante Shouts mit ebensolchen Licks abwechseln. Im zweiten Smasher lassen sie die Melodien so richtig laufen, dieser unwiderstehliche Drive versetzt einen direkt in die seligen Achtziger. Dazu schleicht sich eine leichte Melancholie ein, wie sie DARE gut zu Gesicht stehen würde, die dezent keltischen Motive im Soli verstärken diesen Bezug zusätzlich.

Perfekter Cabriorock, um mit gereckter Faust über die Landstraße zu düsen, wen es da nicht im Gaspedal juckt, der ist schon tot. Das einzige Manko macht sich mit fortwährender Spieldauer bemerkbar, denn obwohl ECLIPSE auf Abwechslung bedacht sind, setzt irgendwann eine gewisse Sättigung ein. Das liegt daran, dass man sich eben nur auf Melodien und Riffs beschränkt, sonst aber kaum über den Tellerrand hinaus schaut, die modernen Nuancen in "Killing Me" sind da schon das höchste der Gefühle. Wo andere Bands vielleicht mal ein paar bluesige Einsprengsel hinzufügen, gibt es auf "Momentum" nur die reine Lehre. Das klingt dadurch streckenweise ein bisschen konstruiert, das macht ausschließlich Spaß, lässt aber die Tiefe vermissen. (Pfälzer)


Bewertung:

Pfaelzer7,5 7,5 / 10


Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 46:12 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 24.03.2017

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