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Armored Saint Carpe NoctumMit "Carpe Noctum" veröffentlichen ARMORED SAINT das zweite Live-Album ihrer bisherigen Karriere. Dabei gibt es songtechnisch keinerlei Überschneidung mit dem Livealbum "Saints Will Conquer" von 1988.

Weshalb der ganz große Durchbruch bisher verwehrt blieb, wird mir immer ein Rätsel bleiben. Ich muss zu meiner eigenen Schande gestehen, dass ich mich selbst sehr lange nicht mit ARMORED SAINT beschäftigt habe. Doch bereits zu den ersten Klängen von "March Of The Saint" änderte sich das drastisch. Nachdem die Band 2015 mit "Win Hands Down" erneut ein hochkarätiges Album veröffentlicht hat, schieben sie nun noch ein erstklassiges Live-Album hinterher. Dabei kann ich vorab schon sagen, dass der einzige Kritikpunk die geringe Songanzahl ist. Weshalb es letzten Endes nur acht Nummern auf die Platte geschafft haben ist nicht überliefert. Eventuell wollte man sich hier am Live-Klassiker von 1988 orientieren.

Die enthaltenen acht Nummern haben es dafür umso mehr in sich, und man spürt die Live-Energie der Band im heimischen Wohnzimmer, oder wo auch immer man sich "Carpe Noctum" bei voller Lautstärke zum Besten gibt. Dass die Stimme von John Bush noch immer absolut fantastisch klingt, dürfte sich herum gesprochen haben. Dementsprechend gut klingen sowohl aktuelle Songs wie "Win Hands Down" als auch Klassiker wie "March Of The Saint". Er trifft auch die hohen Töne ohne Probleme und wirkt dabei, entgegen mancher Kollegen, nicht gerade so, als stünde er kurz vorm Zusammenbruch.

Bushs Stimme gepaart mit den extrem genialen Gitarrenriffs von Jeff Duncan und Phil E. Sandoval, dem dichten Rhythmus von Joey Vera (Bass) und Gonzo Sandoval (Drums) tun ihr Übriges und verleihen der Musik das gewisse Etwas. ARMORED SAINT spielen für mich seit jeher technisch in einer ziemlich hohen Liga, was auf "Carpe Noctum" nochmals eindrucksvoll unterstrichen wird.

Der Livesound ist gut geworden, hier wurde nachträglich nicht zu viel und nicht zu wenig bearbeitet. Eine gute Sache, die "Carpe Noctum" in gewisser Weise einen eigenen Stempel aufdrückt. Bis auf die Kritik an der Songanzahl lässt sich an "Carpe Noctum" nichts bemängeln. Ein absolut hochkarätiges Livealbum von einer Band, die niemandem mehr etwas beweisen muss. Wer sich bisher noch nicht mit ARMORED SAINT beschäftigt hat, sollte dies in jedem Fall nachholen und kann genau jetzt damit anfangen. (Pascal)


Bewertung:

Pascal9,0 9 / 10


Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 38:50 min 
Label: Metal Blade
Veröffentlichungstermin: 24.02.2017

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