Jorn - Unlocking The Past

Jorn - Unlocking The Past Jorn Lande gehört offenbar zu den Workaholics im Musikgeschäft – kaum hat er sich von seiner letzten Hauptband MASTERPLAN getrennt, da brennen ihm neue Ideen und Alben wie Feuer unter den Nägeln. Der Sänger, der auch früher schon mit MILLENNIUM oder BRAZEN ABBOTT Alben aufgenommen hat, taucht nicht nur regelmäßig mit Soloalben auf der Bildfläche auf, sondern mischt zudem auch bei diversen anderen Projekten mit – z. B. 2005 als ALLEN/LANDE mit „The Battle“.

Nun bringt der gebürtige Norweger direkt zwei Alben unters Volk – zum Einen „The Gathering“ auf dem er seine eigenen Songs aus den Anfangstagen neu aufgenommen hat – und zum Anderen das hier näher zu beleuchtende „Unlocking The Past“, was ausschließlich mit Cover-Versionen von Größen wie RAINBOW, BLACK SABBATH oder DEEP PURPLE auftrumpfen möchte. Als Faustregel kann man sich durchaus merken, dass der Name Jorn Lande für Qualität bürgt – zuletzt hat besagtes ALLEN/LANDE-Projekt „The Battle“ hier 8,5 von 10 Punkten abgeräumt – aber Cover-Versionen sind ja immer so eine Sache.
Wenn man mal einen Track als Hommage an seine Vorbilder auf einem Album unterbringt, geht das in den meisten Fällen noch durch – reine Cover-Alben wecken bei mir aber zumeist übelste Erinnerungen, geraten sie doch insbesondere bei großen Namen mehr zur Folter als zur Hommage (ich denke da an das Blackmore-Tribute BLACKMORE´s CASTLE aus dem Jahr 2003).

Jorn Lande kann sich neben seiner eigenen stimmlichen Qualitäten aber zusätzlich noch der hochkarätigen Unterstützung einiger „Original“-Musiker erfreuen – unter anderem veredeln Ralph Santolla oder Keyboard-Legende Don Airey hier den ein oder anderen Track.

Mit dem MSG-Titel „On And On“ legt Jorn würdig los – Frisch umgesetzt und stimmlich in Bestform verbucht der Gute hier die ersten Punkte – und auch die WHITESNAKE-Nummer „Fool For Your Loving“ erfreut sich einer behutsamen Frischzellenkur und einem fast nach Coverdale tönenden Mr Lande. Noch etwas tiefer aus der Musikhistorie wird THIN LIZZY´s „Cold Sweat“ in ähnlich zeitgemäßer Form aufgewärmt, um dann mit BLACK SABBATH „Lonely Is The Word“ zu Höchstform aufzulaufen – gut, Jorn ist nicht Dio – aber die Atmosphäre könnte dichter kaum sein.
Gleich zwei DEEP PURPLE-Songs haben es Jorn Lande angetan – zunächst wird im Sound der 70er mit „Burn“ ohne Ende gerockt, wenig später ist „Perfect Strangers“ an der Reihe, bei dem Lande fast Ian Gillan den Rang abläuft – dazwischen macht man mit einer weiteren Blackmore-Nummer aus RAINBOW-Zeiten ebenfalls keine Gefangenen: Etwas schneller als das Original braucht sich „Kill The King“ hinter dem Original nicht zu verstecken.

Mit der etwas sperrigen KISS-Nummer „Naked City“ kann man das Niveau nicht ganz halten, was aber mit dem bombastischen „eigenen“ Cover „The Day The Earth Caught Fire“ von Jorns allererstem Album „Starfire“ hinreichend ausgebügelt werden kann.

Alle Achtung – hier hat Jorn Lande eine hervorragende Zusammenstellung hochkarätiger Cover-Versionen abgeliefert. Die Titel sind so gelungen, da mag man fast fragen „warum nicht direkt das Original?“ – ganz einfach: die Originale sind zeitlos gut – diese Cover sind zwar vielleicht einen Hauch weniger charismatisch und können sich selbstverständlich nicht das Prädikat „innovativ“ anheften wie ein seinerzeit umwerfendes „Burn“ – aber sie klingen so ungemein frisch, dass man fortan wohl beide Versionen gerne anhört.

Note: 8,0 / 10

Anspieltipps: „Fool For Your Loving”, „Burn”, „Perfect Strangers”

VÖ: 26.01.2007

Spielzeit: 49:15 min
Titel: 10
Label: Frontiers Records

(Naglagor)
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