glasgowcomascale enteroblivionInstrumentale Musik so zu gestalten, dass sie nicht ins Ambient abrutscht und über die Länge eines Albums interessant und abwechslungsreich bleibt, ist schwierig. Dass es nicht unmöglich ist, zeigt die in Frankfurt am Main ansässige Formation GLASGOW COMA SCALE mit ihrem Debütalbum “Enter Oblivion”.

Die GLASGOW COMA SCALE – muss man wissen – ist eine in der Medizin verwendete Skala zur Bewertung der geistigen Zurechnungsfähigkeit. Cooler Bandname also für eine psychedelisch angehauchte Post-Rock Band. Die internationale Besetzung aus den polnischen Brüdern Piotr (Gitarre) und Marek (Bass) Kowalski, ergänzt durch Schlagzeuger Helmes Bode, lässt Fans von MY SLEEPING KARMA, GOD IS AN ASTRONAUT oder den frühen LONG DISTANCE CALLING aufhorchen.

Aber GLASGOW COMA SCALE können sich behaupten und gehen nicht im Sumpf der vielen bedeutungslosen Post-Rock Bands unter. Die Songs sind nicht – wie so oft bei Instrumental Bands – in sich wiederholende Vers und Refrain-Teile untergliedert, was bei Abwesenheit von Gesang wenig Sinn ergibt. Nein, eine ständige Veränderung findet statt und die Songs hangeln sich von Höhepunkt zu Höhepunkt ohne zurückzublicken.

Das scheinbar unerschöpfliche Repertoir an Melodien von Gitarrist Piotr Kowalski ist beeindruckend und trägt das Werk. Songs wie der großartige Opener “Sonda” oder das knapp 9-minütige “Silent Bird” bleiben im Ohr. Schlagzeug und Bass sind ausgezeichnet arrangiert und meistern den Wechsel von atmosphärischen zu schnellen Parts perfekt. Das Album leistet sich keine Ausrutscher, definiert allerdings das Genre auch nicht neu.

Mit “Enter Oblivion” hat das Trio ein mehr als solides Debüt abgeliefert. Die Produktion lässt etwas an Dynamik vermissen, wodurch stellenweise etwas der Druck fehlt. Das wars dann aber auch schon mit handfester Kritik. (Uwe)


Bewertung: 

Uwe8,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 45:12 min
Label: Fluttery Records
Veröffentlichungstermin: 12.09.2016

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