tormentor morbidrealizationTORMENTOR scheint sich als Bandname immer noch großer Beliebtheit zu erfreuen. Davon zeugen alleine 21 Einträge in der „Enyclopedia Metallum“auf Metal-Archives. Von den Gruppen, die sich TORMENTOR als Namen erwählten, stammen oder stammten hierbei alleine vier aus Deutschland. Wobei die jetzigen KREATOR, die den Namen von 1982 – 1984 innehatten, wohl die bekanntesten sein dürften.

Hier geht es jedoch um TORMENTOR aus dem ostdeutschen Guben, welche 2016 ihr bereits zehnjähriges Bestehen feiern konnten. Der interessante Punkt ist hier, dass Bandgründer Max Seipke bei der Gründung der Band, im Jahr 2006 gerade einmal 12 Jahre alt war. Ich persönlich verfolge die Entwicklung der Gruppe seit der Veröffentlichung ihres 2008er Demos „Lesson In Aggression“.

2012 erschien dann mit „Violent World“ das Debüt der Gubener. Dieses erhielt zwar überwiegend positive Kritiken, aber es gab auch Stimmen, die den Jungs damals so etwas wie Eigenständigkeit komplett absprachen, da man sich zu dieser Zeit noch ein wenig zu sehr am großen Vorbild KREATOR orientierte. Doch anstatt nun den Kopf in den Sand zu stecken, taten TORMENTOR das einzig Richtige. Sie spielten jeden Gig, den sie bekommen konnten und ließen sich mit dem Nachfolger viel Zeit.

Mit „Morbid Realization“ erscheint nun demnächst das Zweitwerk der Jungs. Schon bei den ersten Klängen des das Album eröffnenden Instrumentals „Hope“ merkt man, dass die letzten 5 Jahre und die vielen Konzerte ihre Spuren bei Max Seipke (Gesang, Gitarre), Kevin Hauch (Gitarre), Christian Schomber (Bass) und Thomas Wedemeyer (Schlagzeug) hinterlassen haben. Denn anstatt derben Thrash Klängen gibt es zunächst einmal akustische Gitarren zu hören. Mit dem folgenden „Kill With No Excuse“ gibt es dann die von TORMENTOR gewohnte Packung. Wobei die Musiker hier etwas versierter zu Werke gehen als in der Vergangenheit. Statt die Nummer einfach durchzuprügeln baut man hier einige Breaks und Tempowechsel ein. Auch die Stimme von Max klingt natürlich um einiges reifer als auf dem Debüt. Dennoch ist eine gewisse Ähnlichkeit zum Stil von Miland „Mille“ Petrozza immer noch zu hören. Mit dem Titelsong folgt dann eine ungewöhnlich lange Nummer, bei der TORMENTOR eher in mittleren Temporegionen zugange sind. Ein richtig guter Song, bei dem die Soli stark an SLAYER erinnern. Am stärksten ist die Band jedoch, wenn es wie bei „Comprehension Failed“ einfach nur zügig nach vorne geht.

Insgesamt ist unter den 10 auf der Scheibe enthaltenen Stücken kein richtig schwaches zu finden, obwohl manchen eine etwas kürzere Spielzeit ganz gut getan hätte. Auch der Klang geht hier vollkommen in Ordnung.
Letztendlich lässt sich über „Morbid Realization“ sagen, dass TORMENTOR sich seit ihrem Debüt ein gewaltiges Stück weiterentwickelt haben und auf dem besten Weg sind ihren eigenen Stil zu finden. Auch wenn man den Einfluss der Vorbilder immer noch heraushört, ist dieser mittlerweile deutlich schwächer als noch auf dem Erstling. TORMENTOR sollte man definitiv im Auge behalten. (Matthias)


Bewertung:

Matthias7,0 7 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 40:08 min
Label: Iron Shield Records
Veröffentlichungstermin: 17.03.2017

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