wardruna runaljodragnarokWARDRUNA sind mir dieses Jahr schon so manches Mal begegnet, zuletzt auf dem neuen Album von FAUN, bei dem sie an dem Song „Odin“ mitgearbeitet hatten. Das hat mich dann langsam doch mal neugierig auf diese Band gemacht, die ich zwar grundsätzlich vom Namen her kannte, deren eigenes Schaffen ich mir bis jetzt jedoch noch nicht wirklich bewusst angehört hatte. Da bietet es sich an, mit dem neuen Album „Runaljod – Ragnarok“ den Anfang zu machen.

Und dabei ist das eigentlich grundfalsch. Denn „Runaljod – Ragnarok“ ist der dritte und somit letzte Teil der Runaljod-Trilogie, was man schon unschwer am Artwork erkennen kann. Ziel der Trilogie ist es, musikalische Umsetzungen für die 24 altnordischen Runen zu schaffen. Nun ist mit „Ragnarok“ also der letzte Teil dieses immensen Werkes erschienen.

Wenn man sich auf dieses Werk einlässt, sollte man zunächst einmal keinen Metal erwarten. Vielmehr wird hier Musik von einer Meisterhaftigkeit präsentiert, dass man das Gefühl hat, einem Filmsoundtrack zu lauschen. Was auch gar nicht mal so abwegig ist, wenn man bedenkt, dass WARDRUNA auch für den Soundtrack der Fernsehserie „Vikings“ verantwortlich sind.

Entsprechend gibt es auf „Runaljod – Ragnarok“ auch keine „richtigen“ Songs, sondern das ganze Album ist ein großes, ganzes Stück Musik mit fließenden Übergängen. Auch Gesang wird nur sehr akzentuiert, mehr als Instrument denn als Überbringer eines Textes eingesetzt. Und genau das macht das Album so spannend. Sogar Einar Selviks eigene Kinder sind in „Wunjo“ zu hören.

Dennoch ist „Runaljod – Ragnarok“ ein sehr düsteres Album geworden, dessen Songs fast schon schwermütig klingen. Ausschließlich akustisch agierend nutzt man auch viele traditionelle nordische Instrumente wie Kraviklyra, Taglharfe, Ziegenhörner oder  Bronzeluren, die dem Album einen ganz besonderen, authentischen Klang verleihen.

Das letzte Album der Trilogie ist kein einfaches geworden. Man muss sich Zeit nehmen für diese Scheibe, sie immer wieder neu und weiter entdecken. Sich intensiv mit ihr beschäftigen, zum Nebenbeihören ist sie nicht gemacht. Dazu ist sie zu leise, zu eindringlich, zu komplex. Eingängige Songs zum Mitsingen wird man hier nicht finden, aber das sucht der WARDRUNA-Fan auch nicht. Und so ist „Runaljod – Ragnarok“ ein sehr stimmiges, wunderschönes Album geworden, das man (mindestens) jedem Soundtrackliebhaber ans Herz legen kann. (Anne)

Bewertung:

Anne8,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 58:48 min
Label: By Norse/Membran
Veröffentlichungstermin: 21.10.2016

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