foreverstill tieddownEs gibt solche Alben, an denen man kaum etwas aussetzen kann, die unsere nicht immer ganz so schöne Welt aber so überhaupt nicht braucht und dementsprechend auch schnell wieder in Vergessenheit geraten werden. „Tied Down“ der dänischen Formation FOREVER STILL ist ein solcher Fall.

Dabei bereitet mir das bewusst kurz geratene Debüt durchaus eine gewisse Hörfreude, es fehlt aber an diesem Produkt abgesehen davon, dass 10 hörenswerte Songs darauf sind, so ziemlich alles. Das fängt schon dabei an, dass die Band zwar selber versucht sämtliche „Retortenprodukt“ Angriffspunkte von sich zu weisen, um sich als „Do It Yourself“ Band darzustellen, dabei wirft man dann aber gleich mehrere Fragezeichen auf, zum Beispiel wie viele Mitglieder diese Band eigentlich hat?

Offiziell scheinen es zwei zu sein, Sängerin Maja Shining sowie Mikkel Haastrup, der alle Instrumente im Studio eingespielt hat, so wie es aussieht. Auf den offiziellen Promofotos und Videos sind dann wiederum vier Leutchen zu erkennen, die etwas trist aus der Wäsche kucken, in den sozialen Medien erfährt man dann noch etwa über Partsch als Liveunterstützung an der Gitarre; keine Ahnung ob Partsch nun Weiblein oder Männlein ist.

Nun gut, einfacher fällt da schon die musikalische Einordnung der Band, das ist moderne Rockmusik, die weder im positiven noch im negativen Sinne Angriffs- oder Haltepunkte bietet. Aktuell ist man auf Tour mit LACUNA COIL, das passt soweit ganz gut, auch FLYLEAF und EVANESCENCE werden gerne als Referenzen genannt, auch von mir hier, ganz einfach weil es so ist.

Was FOREVER STILL von den genannten Bands unterscheidet ist, dass man sich beim Songwriting wirklich auf das aller Wesentliche reduziert, man sucht einen eingängigen Refrain und baut darum ein paar Strophen, alles im Bereich zwei bis maximal vier Minuten, außerdem verzichten FOREVER STILL entgegen der üblichen Gepflogenheiten auf Balladen, „Save Me“ geht vielleicht noch als Power-Ballade durch.

Äußerst positiv hervorzuheben ist dabei der Sound von „Tied Down“, vor allem weil die Band ihr Debüt komplett selber gemacht hat, angeblich weil niemand gefunden werden konnte, der zu einem bezahlbaren Preis die künstlerischen Absichten des Duos teilen wollte. Logischerweise hat man hier eine moderne, druckvolle Soundvariante gewählt, „Tied Down“ klingt aber nicht zu künstlich und auch nicht überproduziert, da hat man die goldene Mitte gefunden.

Als Fazit passt hier ganz gut, dass „nichts falsch zu machen“ nicht automatisch auch bedeutet, dass man „alles richtig gemacht hat“. Fans der genannten Bands, zu denen ich mich auch zähle, kommen hier auf ihre Kosten, interessant finde ich, dass mich Sängerin Maja stimmlich stellenweise an ALANIS MORISSETTE erinnert zu der Zeit als sie Mitte der Neunziger noch Rebellion in ihrer Stimme hatte, interessant wäre auch zu wissen, ob Maja zu „Jagged Little Pill“ Zeiten überhaupt bereits das Licht der Welt erblickt hatte. (Maik)


Bewertung: 

Maik 20167,5 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 34:30 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 21.10.2016

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