The Brew - Shake The Tree

The Brew Shake The TreeMit "Shake The Tree" veröffentlicht das Blues-Trio THE BREW ihr fünftes Album und setzen damit gekonnt den Vorgänger "Control" fort.

"Shake The Tree" setzt das fort, was auf dem Vorgänger "Control" begonnen wurde. Einmal mehr zelebriert das Trio seine Liebe zum Blues- und der Rock-Musik, und das auf sehr gekonnte Art und Weise. Die ersten Tracks der Platte ("Johnny Moore", "Knife Edge", "Shake The Tree") rocken dermaßen los, dass man erst zu "Black Hole Soul" kurz verschnaufen kann und zum ersten Mal das Booklet hervorkramen kann. Nur selten zieht mich ein Album vom ersten Ton an derart in seinen Bann. Die Verschnaufpause hält jedoch nicht lange an, denn auch "Black Hole Soul" zieht nach einem kurzen Intro vom Tempo her etwas an. Es offenbart sich nach wenigen Minuten ein grandioser Mid-Tempo-Rocker. Bei "Without You" spielen THE BREW mit dem Rhythmus, wie es einst Tony Iommi auf "War Pigs" getan hat. Gut gesetzte Pausen bauen eine messerscharfe Dynamik auf, die jeden Musikfan den Puls spüren lassen. Man ist derart nah an der Musik dran, dass man mitspielen möchte. Und es nimmt kein Ende, mit "Rock’n’Roll Dealer" nimmt das Album weiter an Fahrt auf, das darauf folgende "Name On A Bullet" bewegt sich wieder im Mid-Tempo-Bereich und kann durch sehr abwechslungsreiche Passagen und einem ausgefeilten Refrain punkten. Ähnliches gilt auch für "Small Town Faces", obwohl sich dieser Song erst nach mehreren Durchläufen wirklich erschließt. Kurz vor Schluss regt "Ambassador To The Lonely" noch einmal zum Mitzucken an, eine wirklich coole Nummer. Beendet wird das famose "Shake The Tree" von "My Juliet", eine recht ruhige Nummer, die das Album sehr gekonnt abschließt. Hier kommen Wah-Wah-Freunde beim Gitarrensolo voll auf ihre Kosten.

Eine derartige Vielfalt wie von THE BREW zeigen heute nur noch wenige Bands. Vermutlich liegt dies aber auch am, wie ich es gerne nenne, "Trio-Faktor". Denn einem Sprichwort zufolge verderben viele Köche den Brei, bei THE BREW wird hingegen direkt auf den Punkt gebraut. Die drei Bandmitglieder arbeiten wie ein Uhrwerk zusammen, und ein Instrument greift in das andere. Die coolen Gitarrenriffs und Solis von Gitarrist/Sänger Jason Barwick werden von dem Rhythmusteppich von Schlagzeuger Kurtis Smith passend unterlegt, und obendrauf kommt der grandiose Bass von Tim Smith, der auch bei "Shake The Tree" keineswegs in den Hintergrund rückt. Mehr als einmal hört und spürt man die tollen Bass-Läufe – etwas, das heute auch eher selten der Fall ist.

Dabei muss man hinzufügen, dass keines der Instrumente zu stark in den Vordergrund gerät, hier ist alles genau dort, wo es sein soll. Generell kommt der Sound von "Shake The Tree" sehr knackig daher. Ich hatte letztes Jahr zum ersten Mal die Gelegenheit, die Band live zu sehen, und ich muss schon sagen, die Live-Energie wurde für diese Platte sehr gut eingefangen.

Wirklich schade, dass diese Band international noch nicht die Anerkennung bekommt, die ihr meiner Meinung nach zusteht. Mit "Shake The Tree" veröffentlichen THE BREW ein weiteres Top-Album, welches sowohl für Blues- als auch Rock-Musik-Fans unverzichtbar ist. (Pascal)


Bewertung:

Pascal9,0 9 / 10


Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 36:40 min
Label: Jazzhouse Records
Veröffentlichungstermin: 23.09.2016

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