King Of The North - Get Out Of Your World

king north get out your worldKING OF THE NORTH veröffentlichen mit „Get Out Of Your World“ 2016 ihre zweite Platte, und diese fällt etwas anders aus als erwartet. Tönte das Debüt "Sound Of The Underground" noch sehr hardrocklastig, schlägt das Duo aus Down-Under auf „Get Out Your World“ einige neue Töne an.

Eines sei vorab aber festgeschrieben - „Get Out Of Your World“ ist ein richtiges Groove-Monster geworden und KING OF THE NORTH klingen besser denn je. Zwar deutlich stärker produziert als der Vorgänger, aber dennoch eigenwillig und keineswegs zu modern oder langweilig. KING OF THE NORTH lassen ihrer Kreativität auf ihrem Zweitwerk freien Lauf, wodurch das Album sehr abwechslungsreich daher kommt und zu keinem Zeitpunkt eintönig wirkt. Dabei sticht besonders der extrem coole Gitarrensound und die genialen Riffs hervor. Sänger Andrew Higgs hat darüber hinaus scheinbar ein wenig an seiner Stimme gearbeitet und kann diese nun in ungeahnte Höhen bringen, was einen guten Gegenpol zu den teils doomigen Gitarrensounds darstellt.

Bereits der Opener groovt was das Zeug hält und zieht durch ein außergewöhnliches Intro den Zuhörer direkt in seinen Bann. Das darauf folgende „Get Out Of Your World“ setzt sich sofort zwischen Kleinhirn und Großhirnrinde fest und verschwindet so schnell nicht wieder. Fast schon bluesig wird es mit „Love Like Fire“, ein arschgeiler Song, bei dem bereits deutlich wird, wie sich KING OF THE NORTH weiterentwickelt haben. Mit „Burn“ covern die beiden nicht etwa die DEEP PURPLE-Nummer, sondern entfachen mit ihrem eigenen Song ein richtiges Feuer. Der Song wirkt durch die vielen Taktwechsel fast schon etwas progressiv. Wer das Tanzbein schwingen möchte, kann dies gerne zu „Hard Wired For Hard Times“ tun, sollte dann aber schauen, dass er das mit genügend Freiraum tut (Mein Schreibtisch bot mir diesen nicht, wie ich schmerzhaft feststellen musste). Den guten alten Rock’n’Roll lässt das Duo mit „Ride Like You’re Free“ aufleben. Zumindest wenn man nach dem Riff geht (unverständlich), für den Rest des Songs wird ordentlich das Gaspedal durchgetreten.

Anschließend geht es zurück in den Midtempobereich. „Down To The Devil“ lässt durchatmen und den Zuhörer vollends entspannen, selten eine derart coole Stoner-Rock-Nummer gehört. Mit einem Intro, das leicht an LONG DISTANCE CALLING erinnert, wird „The Mountain“ begonnen. Eine sehr psychedelische und anfangs ruhige Nummer – eine sehr gute Dynamik. „Caught Between Two Worlds“ lebt von seinem Gitarrenriff und zeigt Stoner-Rock in Reinform. Hardrockig wird es wieder mit Hard Days Are Done“, die Nummer lebt von ihren genial platzierten Pausen. Für „No Stone Left Unturned“ wird das Wah-Wah ausgepackt, eine extrem coole instrumentale Nummer. Zum Abschluss wird es noch einmal leicht verwirrend, der Titel „Manic Depression“ passt wie die Faust aufs Auge und ist eine sehr interessante Coverversion von JIMI HENDRIX.

Soundtechnisch hat sich zum Vorgänger einiges getan, die Band behält aber ihren eigenen Stil, dieser klingt auf „Get Out Of Your World“ aber deutlich druckvoller. Schön zu sehen, dass die Band über den Tellerrand blickt und auch jenseits vom Hardrock Fuß fasst. „Get Out Of Your World“ ist eine richtig gute Platte geworden, die ordentlich rockt und Lust auf mehr macht.

KING OF THE NORTH würde ich allen Hardrock- und Stonerrock-Fans wärmstens empfehlen. Die Band erfindet die Genres zwar nicht neu, vertritt aber ihren eigenen Stil. Bereits das Erstwerk hinterließ einen bleibenden Eindruck, mit „Get Out Of Your World“ setzt die Band noch einen oben drauf, ein sehr gelungener Nachfolger. (Pascal)


Bewertung:

Pascal8,5 8,5 / 10


Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 51:35 min
Label: Rodeostar / SPV
Veröffentlichungstermin: 08.08.2016

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