Yossi Sassi Band - Roots And Roads

yossisassiband rootsandroadsEx-ORPHANED LAND Gitarrist Yossi Sassi legt mit „Roots And Roads“ sein drittes Soloalbum vor. Das erste Mal fungiert das Ganze unter dem Banner YOSSI SASSI BAND. Herausgekommen ist ein stimmiges Album, das orientalische Folklore mit harten Riffs und diversen Prog-Parts verbindet. Für die Metalfraktion dürfte die Tatsache, dass besagtes Album eher in gemäßigteren Härtegraden agiert, sauer aufstoßen. Aber ich glaube nicht, dass der Freund orientalischer Klänge hier enttäuscht wird. Für Metalfans der eher puristischen Art waren auch ORPHANED LAND kein Thema, für „Roots And Roads" sollte man schon diversen Stilen gegenüber aufgeschlossen sein. Sassi fährt hier eine wahre Armada an exotischen Instrumenten und Gastmusikern auf.

Der Opener „Wings“ beispielweise ist ein wunderbarer Ohrwurm, der alles beinhaltet, was einen dazu verleitet, insgeheim an einen schnieken Wüstentrip via Geländewagen zu denken. Er ist aber auch der eingängigste, ja fast schon poppigste Track. „Root Out“ wird zusätzlich durch weibliche Vocals verstärkt und trumpft mit einem fetzigen Metalriff auf, wenn auch dezent eingesetzt. Orient trifft auf Okzident. Noch härter wird es dann bei „The Religion Of Music“, wo Gastsänger Zaher Zorgati von MYRATH den Leadgesang übernimmt. Ein klassischer Metalsänger also. Begeisternd ist der folkloristische Mittelpart untermauert von harten Riffs.

Die Jungs sind technisch super fit und man merkt ihnen förmlich den Spaß an. Der Stilmix macht den Reiz hier aus. Aber trotz allerlei Komplexität obsiegt dennoch die Catchiness. Es gibt sieben Songs mit Gesang zu hören, was wesentlich mehr als noch beim Vorgänger „Desert Butterflies“ der Fall ist. Das ist auch zu begrüßen, denn so toll auch die Instrumentals wie z.B. „Palm Dance“ mit seinen großartigen Percussions sein mögen. Auf Dauer sind acht davon etwas ermüdend. Aber dennoch haben auch diese ihren ganz speziellen Reiz. Wie das gesamte Album, das in einem das Fernweh weckt. Mich erinnert es an meinen Syrien-Trip vor einigen Jahren, als dieses einst so stolze Land noch nicht zerbombt und zerstört war.

Dennoch: Für Scheuklappenträger ist dieses Album (natürlich) nicht zu empfehlen. Für Musikfreaks auf jeden Fall, es hat definitiv Suchtpotential, denn anders ist die akute Dauerrotation nicht zu erklären. (Ralf)


Bewertung: 

Ral8,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 15
Spielzeit: 68:11 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 25.05.2016

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