The Jelly Jam - Profit

thejellyjam profitAls Fan von DREAM THEATER im Speziellen und Progressive Rock/Metal im Allgemeinen müssten THE JELLY JAM eigentlich prima geeignet für mich sein, dennoch ist das Projekt um John Myung (Bass, DREAM THEATER), Ty Tabor (Gesang, Gitarre, KING‘S X) und Rod Morgenstein (Schlagzeug, WINGER, DIXIE DREGS) bis dato eher an mir vorbei gegangen, wie man das so schön sagt. Klar der Name THE JELLY JAM bzw. derjenige der Pre-Band PLATYPUS war geläufig, mehr sollte aber eben nicht sein, vielleicht auch weil die bisherigen drei Alben der Band, „The Jelly Jam“ (2002), „2“ (2004) und „Shall We Descend“ (2011) eher unter ferner liefen rangierten als im Mittelpunkt zu stehen.

Mit „Profit“, ein wunderbares Wortspiel übrigens, wenn man sich die Zeit nimmt und das Plattencover genauer anschaut, soll sich dieser Zustand, zumindest was meine Person betrifft, ändern, denn die Platte rotierte in den letzten Tagen und Wochen recht häufig in meiner Umgebung, ganz einfach weil sie rockt, weil sie super produziert ist, weil sie starke Songs hat und summa summarum einfach kurzweilig ist.

Das war „Profit“ so zusagen in Kurzform, ein genauerer Blick offenbart, dass THE JELLY JAM viel eher mit KING’S X verknüpft sind als mit DREAM THEATER oder DIXIE DREGS, Progressive Rock ist das hier definitiv nicht, sondern „Profit“ bewegt sich durchgängig im modernen Alternative Rock, zumindest was das Fundament aus Gitarre, Bass und Schlagzeug angeht. Dazu gesellen sich Melodien und Harmonien, die eine gewisse Ähnlichkeit zu dem haben, was THE BEATLES in den 60er Jahren gemacht haben, oder was STEVEN WILSON beispielsweise auf seinen letzten Platten erfolgreich versucht hat.

Bei „Profit“ steht tatsächlich der einzelne Song im Mittelpunkt des Geschehens, nur zwei der zwölf Stücke sind länger als vier Minuten, insgesamt funktioniert die Sache in der ersten Albumhälfte ausgesprochen gut, so ab „Mr. Man“, das ist Song Nummer sechs, wird „Profit“ etwas schlechter, das starke "Fallen" als vorletzte Nummer muss ich hier eindeutig ausnehmen, weil die Songideen und die Melodien nicht mehr ganz so zwingend sind oder anders gesagt das bewährte „Schema F“ zu oft Anwendung findet.

Eine Nummer wie „Memphis“, an der es eigentlich nichts auszusetzen gibt, ist hierfür ein Paradebeispiel, weil sie eine starke Ähnlichkeit in Sachen Riffing und Dynamik zu „Care“ und „Water“ hat, die in der ersten Albumhälfte herausragend sind, auch weil der Sound verdammt druckvoll geraten ist, jedem der drei Hauptinstrumente aber genügend Freiraum einräumt, dass man jeden Ton und jede Note auch heraushören kann.

Das vierte THE JELLY JAM Album ist dank seiner guten Eigenschaften eine Platte, die man der entsprechenden Zielgruppe empfehlen kann, aufgrund seiner weniger guten Eigenschaften aber kein Überflieger ist; ich denke letzteres hat aber auch niemand ernsthaft erwartet. (Maik)


Bewertung: 

Maik 20167,5 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 46:06 min
Label: Mascot Records
Veröffentlichungstermin: 27.05.2016

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