Das Debüt „Renegades“ der Briten MONUMENT empfand ich als gut aber nicht herausragend. Ihr traditioneller Metal enthielt aber bereits da schon diese Spritzigkeit und Euphorie, die vielen neuen Acts einfach fehlt. Es reicht eben nicht nur, den Metal der Achtziger zu kopieren und dann routiniert abzuspulen. Das kennen wir von etlichen Altstar-Legenden zur Genüge. Wenn die noch existierenden Heroes wie MAIDEN, PRIEST oder auch METALLICA noch immer so gut wären wie „annodazumals“, wozu bräuchte man, junge, hungrige Bands wie STRIKER, ENFORCER, BLIZZEN oder auch MONUMENT? Mögen sie wenig originell sein, aber das unbändige Feuer im Arsch, das hebt sie zumeist ab.

MONUMENT machen auf ihrem Zweitling alles besser. Die Produktion von Scott Atkins (CRADLE OF FILTH, BEHEMOTH, SYLOSIS) ist kristallklar und modern, die neuen Songs glänzen also im perfekten Soundgewand. Das Album klingt wie IRON MAIDEN auf Frischzellenkur. Keine ultralangen Stücke, man kommt immer auf den Punkt. Natürlich ist ein Großteil wesentlich speediger als die JUNGFRRAUEN je waren. Aber sehen wir es als gelungene Hommage an die einstigen Godz. Denn da wären wir auch beim Manko: Originalität fehlt bei MONUMENT im Wortschatz. Keiner, der ausnahmslose guten Tracks klingt eigenständig. Dafür gibt es catchy Refrains und griffige Instrumentalabfahrten ohne Ende. Auch ein epischer Song namens „Lionheart“ darf nicht fehlen. Die Stimme von Ex-WHITE WIZZARD-Sänger Peter Ellis kann die Ähnlichkeit mit Bruce Dickinson nicht verheimlichen. Wenn man also darauf pfeift auf eigenständige Mucke zu bestehen, findet man mit „Hair Of The Dog“ eine verdammt geile Scheibe mit starken Kompositionen, die jedem Freund der NWOBHM-Ära und MAIDEN-Fans, denen das „The Book Of Souls“-Album zu lahm ist, hervorragend munden dürften. (Ralf)


Bewertung: 

8 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 51:47 min
Label: Rock of Angels Records
Veröffentlichungstermin: 10.06.2016