Skyclad - A Bellyful Of Emptiness – The Very Best Of The Noise Years 1991 – 1995

skycladbestof200pxEin wenig befremdlich wirkt es auf den informierten Metalfan ja schon, dass BMG scheinbar das alte Label Noise Records mit einer Best-of Kampagne der erfolgreichsten Bands des Labels als „Noise lebt!“ wiederbeleben möchte. Der Gründer von „Noise Records“ Karl-Ulrich Walterbach, hatte 2001 keine Lust auf den Stress mit der sich abzeichnenden digitalen Revolution und hatte 2001 das Label kurzerhand an Sanctuary Music verkauft, welche 2007 an Universal gingen. Mit der reinen Verwaltung von „Altlasten“ ist es jedoch nun vorbei, denn BMG entstaubt unter dem Motto „Noise lebt!“ den Backkatalog von Noise Records und veröffentlicht eine Reihe Best-of-Alben der erfolgreichsten Bands des Labels.

Eine der letzten Best-of Veröffentlichungen ist SKYCLAD. Die wegen des starken Folk-Einschlages in der Metalszene umstrittene Band wurde 1990 gegründet und hat mit Sänger Martin Walkyier und Gitarrist Steve Ramsey quasi die Essenz der beiden Englischen Untergrund Thrash-Helden SABBAT und SATAN gepaart mit Folkrock. Ziel war es, nach eigener Aussage, die ultimative Pagan-Metal-Band auf die Welt loszulassen.

Der Pressetext fasst dazu folgende Informationen zusammen:
1991 veröffentlichten SKYCLAD ihr Debütalbum “The Wayward Sons of Mother Earth” bei Noise. Ihr Stil – eine Mischung aus Folk und Thrash-Metal – war seiner Zeit voraus, weshalb vielen dieses Album als Wegbereiteter für das 10 Jahre später populär werdende Genre “Folk Metal” gilt. Vier weitere Alben – “A Burnt Offering For The Bone Idol”, “Jonah’s Ark”, “Prince Of The Poverty Line” und “The Silent Whales Of Lunar Sea” – erschienen bis 1995 bei Noise. In der Zeit waren sie mit Künstlern wie BLACK SABBATH, MANOWAR, GAMMA RAY und BLIND GUARDIAN auf Tour, was ihre Popularität beständig steigerte. Folk wurde graduell für SKYCLAD immer wichtiger, was sich auch in den Aufnahmen niederschlug. Ein Thema vieler Texte ist der verantwortungslose Umgang mit der Natur, was SKYCLAD auch inhaltlich deutlich von vielen anderen Metal-Acts dieser Ära unterscheidet.

A Bellyful Of Emptiness – Very Best Of Noise Years (1991-1995) deckt mit den fünf Alben gerade mal die wilden Anfangsjahre ab.
Von Gitarrist Steve Ramsey stammt auch das, meiner Meinung nach, wirklich interessante dieser Best-of Zusammenstellung und das ist der Text über die ungeschminkte Geschichte der Band im Beiblatt. Martin Walkyier hat scheinbar immer noch eine Abneigung gegen alles wo Noise Records draufsteht. Selbst wenn er ein unangenehmer Gesprächspartner ist, so hat er doch einiges Interessantes zu erzählen, auch wenn das den Rahmen dieser Best-of Geschichte sprengen würde.

Ansonsten fällt auch dieser Digipack, wie die zuvor veröffentlichten, relativ unspektakulär aus. Jedoch gibt’s sich BMG hier keine Blöße und somit wirkt das Gesamtpaket sehr hochwertig und macht ein gute Figur im CD-Regal – sofern man noch eins hat.
Da der Markt für CDs immer mehr schrumpft, kann man hier auch von einem letzten Aufbäumen eines Dinosauriers sprechen. Eine Playlist aus seinen Lieblingsliedern hat der moderne Metalfan sicher eh schon bei den sehr bequemen Streamingdiensten erstellt. Die Verkäufe an Vinyl nehmen stetig zu und früher gab es mal die Devise: Metal gehört auf Schallplatte, alleine schon um das aufwändige Coverartwork angemessen präsentieren zu können. Aber vielleicht ist es ganz gut, wenn nicht jeder Furz der Plattenfirma auf Vinyl erscheint, sondern wirklich nur die Reissues der kompletten Alben der Band.

Ich zucke immer zusammen, wenn eine Best-of-Compilation einer Band erscheint, die weite Teile der (Metal-) Musiklandschaft beeinflusst hat. Die Alben dieser Bands sind ja als Alben angelegt gewesen und so fällt es mir als Fan nicht gerade leicht die vom Label getroffenen Songauswahl zu akzeptieren.
Alle Neueinsteiger, die einen leichten Einstieg in die Diskografie der Band haben wollen, sind hier jedoch bestens aufgehoben. (Andreas)


Bewertung:

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Anzahl der Songs: 35
Spielzeit: 146:35 min
Label: BMG/Sanctuary/Rough Trade
Veröffentlichungstermin: 27.05.2016

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