Hammerfall - Threshold

Hammerfall - Threshold Nachdem zwischen Album 4 („Crimson Thunder“) und Album 5 („Chapter V“) gute drei Jahre lagen, haben es HAMMERFALL nun genau doppelt so schnell angehen lassen und legen bereits jetzt Streich Nummer 6 namens „Threshold“ vor. Der Fünfer um Sänger Joachim Cans und Gitarrist Oscar Dronjak zieht ein knappes Dutzend Metal-Tracks aus dem Zylinder und will nahtlos da anknüpfen, wo man im vergangenen Jahr mit dem letzten Album aufgehört hat.
An der polarisierten Grundstimmung, die HAMMERFALL erzeugt haben, wird sich aber wohl ohnehin nichts ändern – egal ob sie ihren Stil weiter konsequent verfolgen, oder wider Erwarten ganz neue Elemente einbauen würden. Erfreulich ist das durchgängig hohe Tempo der Songs – so drückt direkt der Opener mächtig auf die Tube - „Threshold“, baut sich zwar zunächst ROYAL HUNT-mäßig auf, rockt dann aber ganz klassisch HAMMERFALL-like ab.
Merklich ist auch eine stimmliche Entwicklung – nicht, dass sich der „neue“ Cans schlecht anhört, aber er klingt fast permanent merklich „angestrengt“ – und so eingängig ein „The Fire Burns Forever“ auch vor sich hinrumpelt und so schön der Refrain auch mit Backing-Chören unterlegt ist – in so ungewohnte Höhen schraubt sich Cans Stimme bisweilen – und so schräg tönt er in einigen Passagen bei „Titan“.
Das vorab als Single veröffentlichte flotte „Natural High“ gewinnt musikalisch und war sicher als Appetizer eine gute Wahl, zeigt aber auch deutlich die stimmliche Veränderung bei Cans.

Als kleines kompositorisches Meisterwerk entpuppt sich „Dark Wings, Dark Words“, das zunächst arg balladesk einsteigt, sich zur Mitte hin aber insbesondere durch knackiges Riffing zu einer majestätischen Hymne steigert.
Ab hier fahren HAMMERFALL eine Granate nach der anderen auf – das ACCEPT-lastige „Howlin´ With The ´Pac“ überzeugt ebenso wie das noch zügigere „Shadow Empire“, bei dem der oftmals polarisierende Bandkopf Oscar Dronjak wieder mal sein geschicktes Händchen für eingängige Riffs unter Beweis stellt.

Mit sechs Minuten Länge ist „Carved In Stone“ durchaus als „episch“ zu bezeichnen – entsprechend lässt sich der Song weit über eine Minute Zeit, um über ein wenig synthetisches „ah“ und „oh“ hinaus zu kommen – hier hätten die Jungs vielleicht doch etwas kürzen können. Danach ist an der Nummer aber kein Makel zu finden.
Einen Instrumentaltrack haben sich HAMMERFALL ja mittlerweile regelrecht angewöhnt, dass sie auf diesem Album aber damit den absoluten Höhepunkt abliefern überrascht – aber „Reign Of The Hammer“ verleitet einfach durchgängig zum Headbangen.

Sogar noch einen Tick mehr Power legt „Genocide“ an den Tag, ist aber nicht ganz so eingängig ausgelegt und das abschließende „Titan“ könnte von der Instrumentalarbeit wieder mal auch auf einem alten ACCEPT-Scheibchen zu finden sein – wie gut, dass Cans doch deutlich anders tönt als Herr Dirkschneider.

„Rebel Inside“ ist der einzige Titel, der das Gaspedal nur sehr bedächtig antippt – besitzt aber dennoch – oder gerade deswegen? – ein gewisses Charisma, erinnert aber auch stimmlich nicht wenig an Aktuelles von BONFIRE (!).

Mit „Threshold“ haben HAMMERFALL eine fast perfekte Scheibe abgeliefert – das ist genau der Sound, den man sich vorgestellt hat – darunter 10 flotte Granaten, kein einziger Ausfall, lediglich ein paar schwächere Momente, die aber nicht wirklich Abzüge bringen – für mich nach dem Debut „Glory To The Brave“ das beste HAMMERFALL-Album bis dato.


Note: 8,5 / 10

Anspieltipps: „Natural High”, „Dark Wings, Dark Words”, „Reign Of The Hammer”

VÖ: 20.10.2006

Spielzeit: 50:15 min
Titel: 11
Label: Nuclear Blast

(Naglagor)
Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden