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The Last Vegas Eat MeIhr Album "Bad Decisions“ hinterließ vor vier Jahren einen bleibenden Eindruck bei mir. In der Zwischenzeit hatte ich THE LAST VEGAS dennoch ein wenig aus den Augen verloren, und so ging die letzte Schreibe „Sweet Salvation“ etwas an mir vorbei. „Eat Me“, der aktuelle Longplayer, lässt sich jedoch allein schon durch das knallig bunte Artwork nicht ignorieren.

Doch zum Glück ist das nicht das Einzige, was bei „Eat Me“ hervor sticht, auch musikalisch bietet die Platte so Einiges. Nachdem MÖTLEY CRÜE abgedankt haben, wird es auch Zeit, dass jemand nachzieht. Eventuell könnten THE LAST VEGAS in den nächsten Jahren viel Boden in diese Richtung gut machen. Die Platte eröffnet mit „Bloodthirsty“ ziemlich stark und bietet einen sehr rockigen Einstieg mit coolem Refrain. Ähnlich kommt „Here We Go Again“ daher, wobei hier deutlich mehr Sleaze vertreten ist. Mit „Universe & You“ versucht sich die Band an einer Art Halbballade, die in ihren stärksten Momenten an die ruhigeren MÖTLEY CRÜE-Momente erinnert. Das darauf folgende „Hot Fudge“ schlägt in eine gänzlich andere Kerbe und könnte auch von den Kollegen HARDCORE SUPERSTAR stammen, eine coole Nummer, die aber vermutlich nicht jedem zusagen wird. Das leicht orientalische Intro von „Along For The Ride“ kommt unerwartet, der Song überzeugt auf Anhieb und zeigt, wie abwechslungsreich die sechs Herren aus Chicago sein können. Einer meiner Favoriten stellt das etwas untypische, nach vorne treibende „Voodoo Woman“ dar. Eine weitere, für meinen Geschmack gelungenere Halbballade folgt mit „Love’s Got Nothing To Me“. Bei „Hard To Get Over (You’re So)“ spielt die Band wieder ordentlich mit allen möglichen Stilen, und besonders die grandiose Stimme von Sänger Chad Cherry sticht hervor. Für „To Be Treated“ treten die Jungs aufs Gaspedal, bei „Anything It Takes“ wird dafür zunächst die Handbremse gezogen, bevor diese im weiteren Verlauf wieder losgelassen wird. Die eingesetzten Chöre passen sehr gut und lassen den Song zu einem richtigen Ohrwurm werden, live könnte das besonders gut klappen. Den Abschluss bestreiten THE LAST VEGAS mit dem harten „From Hell“. Der Titel ist Programm, und die Nummer klingt wirklich sehr böse, ein ziemlich cooler und gelungener Abschluss für ein derart buntes Artwork.

Bis auf das wirklich geschmacksabhängige Cover von „Eat Me“ lässt sich an dem Album nur wenig aussetzen. THE LAST VEGAS bieten ihren Fans genau das, wonach diese verlangen. Anständiger Hardrock gepaart mit einer Prise Sleaze-Rock vermengt sich zu einer sehr interessanten Mischung. Sleaze-Rock-Fans können hier bedenkenlos zugreifen. (Pascal)

Bewertung:

Pascal8,5 8,5 / 10


Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 34:34 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 18.03.2016

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