Serenity - Codex Atlanticus

serenity codexatlanticusGerade noch bei dem Projekt PHANTASMA als Sänger in Erscheinung getreten und von mir auch positiv gewürdigt worden, ist Georg Neuhauser bereits wieder mit seiner Hauptband SERENITY und einem neuen Album am Start. Dieses trägt den Titel „Codex Atlanticus" und ist ein Konzeptalbum über die Person Leonardo Da Vinci, sicherlich nicht das erste und es wird auch nicht das letzte dieser Art gewesen sein.

Trotz gewisser Änderungen im Bandgefüge, man präsentiert mit Christian Hermsdörfer einen neuen Gitarristen, die Position des Keyboarders ist nach wie vor offiziell unbesetzt und als wirklich wesentliche Veränderung hat die Sängerin Clementine Delauney die Band inzwischen wieder verlassen, weil man wieder weg kommen wollte von den Duetten. Das muss man an dieser Stelle nun nicht gut heißen, man muss es eben so akzeptieren, wie es ist, größere Auswirkungen auf den Bandsound hat das alles aber nicht gehabt.

SERENITY klingen im Jahr 2016 noch fast genauso wie im Jahr 2013 und wenn man sich anschaut, dass die Band aus Österreich in diesem Jahr unter anderem mit POWERWOLF, KAMELOT und XANDRIA touren wird, dann passt das haargenau. Aufgrund des sicherlich nochmals gehobenen Budgets im Vergleich zum durchweg guten Vorgänger „War Of Ages" offenbaren sich SERENITY zunehmend als europäischen Antwort auf KAMELOT, viel Progressives wie in den Anfangstagen („Words Untold & Dreams Unlived") ist hier nicht mehr übrig geblieben, SERENITY sind inzwischen Symphonic Metal in Reinkultur mit all seinen positiven Seiten und Schattenseiten.

Wenn man mich fragt, hat die Band über die Jahre etwas ihre persönliche Eigenständigkeit eingebüßt, „Fallen Sanctuary" aus 2008 gilt für mich immer noch als Referenzwerk dieser Band, das alles ist auch auf „Codex Atlanticus" einwandfrei gemacht und gut produziert, vor allem der überraschend basslastige Sound weiß zu gefallen, trotz allem stehen die opulenten, epischen Parts zum Teil zu weit vorne in der Reihe. Andere setzten auf Gefrickel und Kabinettstücke, als Symphonic Metal Band will man natürlich in diesem Metier (Bombast) glänzen.

„Codex Atlanticus" ist sicherlich von A bis Z stimmig, neue Impulse kann man dem Genre aber nicht geben, weil man eben vieles genau so macht wie andere Bands auch. Da bleibt es letztendlich am Gesang von Georg Neuhauser, den ich auch aufgrund des PHANTASMA Pojektes, inzwischen noch mehr schätze als früher, hängen, die individuelle Note der Band zu personifizieren.

Betrachtet man die elf auf dem Album enthaltenen Songs, dann setzen SERENITY gleich am Anfang mit „Follow Me" ein erstes Highlight, danach folgen viele Nummern, die solide sind, denen aber so das gewisse Etwas fehlt (u.a. „Iniquity", „My Final Chapter", „Fate Of Light"), eben diese individuelle Note, bevor man ganz am Ende mit „The Order" noch mal einen richtigen Kracher raushaut. Für die Freunde der Duette hat man wenigstens mit „The Perfect Woman" einen Song parat, so würde vermutlich MEAT LOAF klingen, wenn er zu seinen Hochzeiten symphonischen Heavy Metal gemacht hätte. Auf jeden Fall auch eine sehr schicke Nummer.

Hervorzuheben ist zudem noch die zweite, aggressivere, männliche Stimme in „Spirit In The Flesh", über die es keinerlei weitere Informationen gibt, klingt so ähnlich wie Tobias Sammet vor 15 Jahren. Ein netter Kontrast, mehr aber schlussendlich auch nicht. Und damit komme ich bei „Codex Atlanticus" zu einem ähnlichen Fazit wie bereits vor ein paar Wochen beim ähnlich gelagerten „The Deviant Hearts" Album. Auch das fünfte SERENITY Album gefällt mir persönlich ausgesprochen gut, mehr als 7,5 Punkte kann ich aber trotzdem nicht geben, denn wirklich besser als die anderen Alben der Diskographie der Österreicher ist „Codex Atlanticus" nun wirklich nicht. (Maik)


Bewertung: 

Maik 20167,5 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 52:30 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 29.01.2016

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