Osta Love - The Isle Of Dogs

ostalove isleofthedogManchmal kann ein neugierig machender Pressetext dazu führen, dass man sich mit einer Band intensiver beschäftigen möchte, manchmal ist auch genau das Gegenteil der Fall. Bei OSTA LOVE greift ersteres, eine Band, die Rock, Barock, Pop und Jazz kombiniert, wollte ich unbedingt kennenlernen.

Gesagt, getan und das Zweitwerk der Berliner Band „The Isle Of Dogs" in den vergangenen Wochen konsequent gehört. Anfangs noch begeistert, weil es die vierköpfige Band schafft, schlüssige und nachvollziehbare Songs zu schreiben, machte sich zunehmend dezente Ernüchterung breit, denn etwas wirklich besonderes wie anfangs angenommen, sind OSTA LOVE dann doch nicht, wenngleich eine gewisse Eigenständigkeit schon vorhanden ist.

Die Melange aus Rock, Barock, Pop und Jazz entpuppt sich schnell als leichtflüssigen, überraschend gesangsdominierten Progressive Rock, insgesamt recht harmlos, irgendwo zwischen STEVEN WILSON und PINK FLOYD. Vordergründig 70ties Musik, weit weg von Krautrock, sondern wirklich britisch angelegt. Die Gitarren halten sich insgesamt im Hintergrund, die Musik wird getragen von ganz verschiedenen Keyboard- und Pianopassagen, kann man so machen; auf gewaltige Eruptionen verzichtet man größtenteils, auch arbeitet die Band überraschend wenig mit Laut/Leise Dynamiken.

Die Stärke der Band liegt eindeutig in unaufdringlich angenehmen Refrains, man höre „Green Hills Of Home" und „Moonshine At Midnight", leider besitzt die Stimme von Tobias Geberth nur einen eingeschränkten Wiedererkennungswert. Auch ein STEVEN WILSON ist jetzt nicht der allerbeste Sänger, aber ihm gelingt es zumindest besser Emotionen und Gefühle zu vermitteln.

Wie es sich für eine authentische Progressive Platte gehört, präsentieren uns OSTA LOVE ganz am Ende mit „Translucent Engineering" noch einen Longtrack, der alleine gut ein Drittel des Albums einnimmt. Geschickt arrangiert und in der Tat das Highlight der Platte. Zwar setzen sich OSTA LOVE nicht ganz so heftig zwischen die Genrestühle wie anfangs angenommen, trotzdem wird es für das Berliner Quartett schwierig werden, Aufmerksamkeit zu erzeugen, denn alles wirkt etwas zu zahm und zahnlos. Umgekehrt kann man „The Isle Of Dogs" in seiner Gesamtheit aber gut hören und das Album bietet nicht allzu viele Schwächen, es fehlt eigentlich nur noch das Querflötensolo mittendrin. Letzteres kann man mit einem Augenzwinkern verstehen oder auch nicht. (Maik)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 45:00 min
Label: Osta Love/RecodJet
Veröffentlichungstermin: 27.11.2015

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden