entwine chaoticnationAn das Review zum letzten ENTWINE Album „Painstained" kann ich mich noch gut erinnern, weil ich damals (das war Anfang 2009!) von dieser Band, die ich bis dato nicht kannte, umgehauen worden bis wegen ihrer überraschend guten Qualität. An die Platte selber oder an ihre Songs habe ich eigentlich kaum mehr Erinnerungen, diese wurden in den vergangenen Jahren aber auch nicht aufgefrischt, denn ENTWINE schienen einer dieser Fälle von, heimlich, still und leise aufgelöst zu sein.

So ganz stimmt das zwar nicht, aber immerhin legte die Band zwischen 2012 und 2014 eine längere Pause ein, um anschließend runderneuert wieder auf der Bildfläche zu landen und siehe da, in Finnland klappt es immer noch mit Chartplatzierungen. Der alternative Gothic Rock, angelegt an H.I.M. oder THE RASMUS, ist inzwischen Historie, ENTWINE fühlen sich im Jahr 2015 im modernen Melodic Metal pudelwohl, also angefangen als Death Metal Band, dann Gothic, jetzt Melodic Metal, ein roter Faden sieht anders aus.

Die Musik klingt aber auf jeden Fall nach wie vor typisch finnisch, was an dem Akzent des Sängers Mika liegt. Stilistisch ist man gar nicht so weit entfernt von einer Band wie MACHINE MEN, die es inzwischen zwar auch schon länger nicht mehr gibt, die aber auch dunkel gefärbten Melodic Rock/Metal gespielt haben.

Kommen wir zum neuen „Chaotic Nation" Album, dann hat dieses vor allem dahingehend positive Elemente, dass die Platte durchweg gut hörbar ist. Der Sound stimmt, Schlagzeuger Aksu Hanttu ist inzwischen auch als Produzent für andere Bands verantwortlich, und auch das neue musikalische Gewand hinterlässt einen stimmigen Eindruck. Dennoch ist „Chaotic Nation" eine dieser Platten und das könnte man, wenn man böse ist, auch für die ganze Band behaupten, die keine Menschenseele braucht, weil durchweg die letzten 20 Prozent fehlen, die man für eine Top-Veröffentlichung benötigt.

Der Gesang ist solide, das Songwriting ist solide, man nickt anerkennend mit dem Kopf, ist sich aber gleichzeitig bewusst, dass man jetzt lieber anderen Dingen nachgehen möchte, wirkliches Potential haben nur die erste Single „Plastic World", denn das ist ein Hit und das abschließende „Scream", das so etwas wie einen Spannungsaufbau hat

Ein Comeback nach Maß sieht sicherlich anders aus, „Chaotic Nation" ist so ein ganz typischer sieben Punkte Kandidat, nicht wirklich übel, aber schnell wieder ad acta gelegt. (Maik)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 43:05 min
Label: Spinefarm Records/Caroline
Veröffentlichungstermin: 02.10.2015

Submit to FacebookSubmit to Twitter
Anmelden

Neckbreaker auf Facebook

nb recruiting 2015

nb forum 2015

nb gallery 2015