atomwinter ironflesh200pxAuch mindestens dreißig Jahre nach Erscheinen des Debüt-Albums von POSSESSED, auf dem das erste Mal Death-Metal Erwähnung fand, ist diese heftige Musikrichtung so präsent wie nie zuvor. Nach wie vor schleichen sich Enthusiasten aus modrigen Gewölben, um diese Art Metal vor Publikum zu zelebrieren.
Der momentan durchschlagkräftigste deutsche Death-Metal kommt aus Göttingen. Die von den Bodentruppen abgesplitterten Partisanen namens ATOMWINTER tragen eine Spur britischen Walzbleis von der Güte BOLT THROWER in sich. Veredelt mit Schweden-Stahl und einem Grundgerüst, bestehend aus gut abgehangenen Florida-Death-Metal der Marke DEATH "Scream Bloody Gore" und einer Prise ASPHYX.

Damit lässt sich schon mal hervorragend in den Kampf im Metal-Sumpf ziehen. Die Truppe kennt die Winkelzüge dieser Spielart genau und lässt sich bei der Bedienung der entsprechenden Ausrüstung von niemandem etwas vormachen. Klare thematische Ausrichtung der einzelnen Gefechtszonen ist hier unerlässlich, um das willige Kanonenfutter bei Laune zu halten.
Bewährt startet man den Angriff mit einem bedrohlich wirkenden Cello-Intro, um dann mit „Mother Of War" loszuschlagen. Im weiteren Verlauf werden keine Gefangenen gemacht und man hält sich auch nicht mit zeitraubenden Experimenten auf.
„Bloodcult", „Mörser", „Tank Brigade" walzen alles platt oder trampeln im Galopp über alles drüber, um ja keine Schwäche vorzutäuschen. In den Verschnaufpausen des Gefechts wird höchstens mal nachgeladen oder die Lage gepeilt.
Eigentlich schade, dass man das Cello-Thema nicht zwischendurch aufgreift, um nochmal Stimmung aufkommen zu lassen. So zieht man einfach nur den Stahlhelm tiefer ins Gesicht, damit man dem eisigen Wind und den Granatsplittern ein wenig entkommt.
Genre-Freunde werden mit „IRON FLESH" absolut auf ihre Kosten kommen.
Die Produktion ist angemessen roh und durchdringend, ohne sich anzubiedern. Mit O. Halsschneider hat ATOMWINTER nun einen weitaus besseren Frontgrunzer in vorderster Linie, dem man den Hass widerspruchslos abnimmt.
Ich finde es allerdings nicht mehr so spannend darauf zu warten, welcher Panzer als nächstes über mich drüber fährt, aber da das Album eine überraschend kurze Spielzeit hat, geht das Scharmützel der Göttinger in Ordnung.
Der Bezeichnung „Iron Flesh" entstammt wohl wie z.B „Electric Blood" der Kriegsprosa rund um den Ersten Weltkrieg - der Vernichtungskrieg , die Materialschlacht, welche Millionen von Menschen zermalmte. ATOMWINTER setzen diese Vorgaben ungeschönt in Coverartwork und Musik um.
Der neueste Waffenexport aus deutscher Produktion setzt auf bewährte Durchschlagskraft mit bekannten Mustern. Es fehlt jedoch durchweg an Raffinesse, um dauerhaft den Sieg für sich zu erringen. (Andreas)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 31:55
Label: Black Skull Records
Veröffentlichungstermin: 16.10.2015

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