Johnboy - State Of The Art

Johnboy SOTA CoverDreierkonstellationen sind in der Rockmusik nicht mehr wegzudenken, denn sie gehören zu einem bewährten Standard. Seien es CREAM, ZZ TOP, MOTÖRHEAD, ANVIL, um nur ein paar bekannte Vertreter zu nennen. Die Saarländer JOHNBOY bilden da also keine Ausnahme und spielen jetzt schon seit gut 10 Jahren bodenständigen Heavy-Rock. Sie haben ihre Alben selbst aufgenommen, produziert und auch den Vertrieb nicht aus der Hand gegeben. Der DIY-Gedanke ist jederzeit spür- und erlebbar. Diese Mühen wurden nun belohnt, denn JOHNBOY wurden von dem Label TIMEZONE unter Vertrag genommen, was für die Karriere der Band sicher nicht von Nachteil ist.

Das aktuelle Album "State Of The Art" wurde in Perfektion im bandeigenen Studio eingespielt und hat wie jede Veröffentlichung der Formation von Krautrock-Legende EROC den Feinschliff erhalten. Sechs Monate hat dieser Prozess gedauert. Die Band, welche nur zu gerne Live spielt, hat alles in die Waagschale geworfen, um den Fans und sich selbst das beste JOHNBOY-Album bislang zu präsentieren.
Ohne Umschweife startet das Album nach einem kurzen Intro mit dem kernigen „Black Horizon", das für sich alleine genommen schon alle Trademarks der Band enthält. So reiht sich ein großartiges Lied an das andere, musikalische Perlen mit grandiosen Hooks, mal an METALLICAs "Load"-Zeiten erinnernd („Defy Disgrace"), mal ein scheinbar von PARADISE LOST inspiriertes Solo wie zum Beispiel im Song "Close To The Edge". Jedes Stück auf dem Album besitzt einen sehr großen Wiedererkennungswert und bleibt sofort im Ohr hängen.

Die Halbballade "Sway" singt Sänger und Gitarrist Dom im Duett mit der wunderbaren Sängerin Silke Bock, die mit ihrer klaren und warmen Stimme bisher jeden JOHNBOY-Tonträger veredelt hat. Einzig "Beyond The Sky" fällt in dieser Riege fabelhafter Songs etwas ab. Der Refrain ist zwar raffiniert auf Livetauglichkeit getrimmt und man bekommt ihn schon nach dem ersten Hördurchgang nicht mehr aus dem Kopf, jedoch wirken die Strophen etwas gezwungen und unentspannt. Als Rausschmeißer gibt es noch eine Neuaufnahme von "The Hammer" vom 2008er Album "Tiger, Dragons & Tanks II", welche insgesamt etwas fetziger daherkommt, aber für Kenner der Truppe nichts wirklich überraschend Neues bietet. Mir gefällt die Stimmung des Originals etwas besser, aber da das Album schon lange vergriffen ist, kommen auch neue Fans in den Genuss einer Studioversion dieses Klassikers im Liveset der Band.
Im Verlaufe des Albums „State Of The Art" gewinnt man sehr oft den Eindruck einer Band zu lauschen, die mit ihrer Musik problemlos ein Stadion füllen könnte. Die clever gestrickten Songs klingen immer wie aus einem Guss und sind hervorragend hintereinander positioniert, sodass beim kompletten Durchhören - was ich unbedingt empfehle - zu keiner Zeit Langeweile aufkommt. Ja, so muss ein Rockalbum, so muss Rockmusik klingen, das ist State of the Art! JOHNBOY haben einen Mix in ihrer Musik gefunden, den man durchaus als Bastard aus sämtlichen wegweisenden Rockalben der letzten dreißig Jahre bezeichnen könnte und das ohne dreist zu kopieren.

Wenn Sänger und Gitarrist "Dom" jetzt noch mehr Durchschlagskraft in seiner Stimme entwickelt, steht einer steilen Karriere nichts mehr im Wege. Etwas unsicher wirkt die Stimme in vielen Liedern, welche vor Kraft bzw. breitbeinig spielbaren Riffs nur so strotzen.
"State Of The Art" von JOHNBOY ist der Ruhepol guter Musik in der immer hektischer und beliebiger werdenden Musiklandschaft. Mit diesem Album hat sich die Band selbst ein Denkmal gesetzt. Ich bin mir sicher, dass die Jungs mit ihrem grundehrlichen Heavy-Rock die Musikwelt weiter für sich in Beschlag nehmen werden und es ihnen in Zukunft schwer fallen wird unbemerkt einen Furz zu lassen. (Andreas)

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 47:13 min
Label: Timezone
Veröffentlichungstermin: 09.10.2015

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