Perihelion ZengUngarn ist in Bezug auf Black Metal ein eher zurückhaltendes Pflaster, wenn man das an der Zahl der Veröffentlichungen festmachen will. Allerdings zeigen Bands wie THY CATAFALQUE, dass die ungarische Sprache für avantgardistische Grenzgänge wie geschaffen ist. Eine weitere ungarische Band, die trotz ihrer erst dreijährigen Bandgeschichte wirklich eindrucksvolle Musik liefert ist PERIHELION, die mit „Zeng“ ihr bereits zweites Full-Length-Album veröffentlicht.

„Zeng“ ist eine einzige Gratwanderung zwischen Progressive und Black Metal geworden, der sich mit durchweg klarem Gesang über das Diktat der klassisch schwarzmetallischen Kenngrößen hinwegsetzt. Bissige Gitarren, die sich durch lebendige Riffs und einen unterschwelligen Post-Einschlag auszeichnen, unterstreichen dabei den unkonventionellen Aspekt, den PERIHELION verfolgen. Highlight ist der Gesang, der selbst melodietragend, einen nachhaltigen Einfluss auf das Klangbild hat.
„Zeng“ ist dominiert durch einen treibenden Schub, für den Sänger, Gitarrist und Drummer gleichberechtigt Sorge tragen. Dabei wird nie außer Acht gelassen, dass die Musik trotz ihrer Innovativität eingängig und gefällig wirkt. So ist es möglich, progressive Ansätze nicht allzu sperrig zu vermitteln, was PERIHELION hervorragend gelingt. Dabei lassen sich allerdings Parallelen zu den bereits genannten THY CATAFALQUE nicht leugnen, die keineswegs nur in der sprachlichen Äquivalenz begründet liegen.

Fans von KONTINUUM, THY CATAFALQUE oder auch KATATONIA und ähnlichem werden mit „Zeng“ mit ein Werk konfrontiert, das vertraute Elemente mit einem harschen Drive neu interpretiert. Demnach können Fans dieser Band bedenkenlos zugreifen, ebenso wie Freunde der ungewöhnlichen und dennoch eingängigen Qualitätsmusik. Allenfalls die mit einer guten halben Stunde etwas knapp bemessene Spielzeit ist etwas schade, bestätigt aber das oftmals dualistische Verhältnis zwischen Qualität und Quantität. (Jannick)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 34:14 min
Label: Apathia Records
Veröffentlichungstermin: 19.10.2015

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