Leaves' Eyes - King Of Kings

leaveseyes kingofkingsDass ich die Sängerin Liv Kristine mag, oder besser gesagt ihre Musik, das habe ich über die letzten Jahre hinweg häufiger hier kundgetan. Dabei haben es mir insbesondere ihre letzten beiden Soloalben „Libertine" (2012) und „Vervain" (2014) angetan, ihr Schaffen zusammen mit ihrem Ehemann Alex Krull bei LEAVES' EYES hingegen erinnert an eine Achterbahnfahrt...und auf diese stehe ich nicht besonders.

Das letzte Studiowerk „Symphonies Of The Night" (2013) war eigentlich richtig gut gewesen, vielleicht fehlte rückblickend betrachtet, die Langzeitwirkung, die Platte davor, „Meredead" (2011), war eine ziemliche Katastrophe und im Jahr 2015 haben sich LEAVES' EYES für „King Of Kings" leider besagtes viertes Album der Chronologie als Vorbild genommen. Heben wir zu Beginn das Positive hervor, dann fällt auf, dass „King Of Kings" vermutlich den besten Sound aller LEAVES' EYES Alben besitzt, jawohl so kann symphonischer Metal klingen. Das Material fällt an einigen Stellen zudem enorm heavy aus, was insgesamt gut in Szene gesetzt wurde, man höre „Sacred Vow".

Von den neun regulären Songs gibt es dann auch, sagen wir drei, die richtig in die Vollen hauen und begeistern wollen. Nachdem man das atmosphärische Intro „Sweven" überstanden oder übersprungen hat, mausert sich das Titelstück direkt zu einem ersten Glanzlicht, das deutlich verhaltenere „The Waking Eye" verdient ebenfalls beide Daumen nach oben, und eine mitsingende Simone Simons (EPICA) bei der Hymne „Edge Of Steel" kommt natürlich auch prima.

Auf der anderen Seite haben wir die Dudelsäcke in „Feast Of The Year", will dieses Gedudel heutzutage wirklich noch ein Heavy Metal Fan hören? Oder dieses aufgesetzte skandinavische Image bei „Halvdan The Black", muss das sein? LEAVES' EYES sind meiner Meinung nach dann am Stärksten, wenn sie sich kompositorisch von Fesseln lösen, auf „King Of Kings" tun sie das insofern nicht, dass man sich erneut an einem übergreifenden Konzept versucht, den ersten norwegischen König Harald I und die Schlacht am Hafrsfjord.

Dieses Thema gibt dann sozusagen die Marschrichtung vor und da werden dann eben einige Klischees zu viel bedient und vor allem wiederholt sich die Band allzu sehr in ihrem musikalischen Schaffen, ohne logischerweise neue Akzente setzen zu können, vor allem im letzten Albumdrittel ist das der Fall, „Blazing Waves" beispielsweise hat geile Riffs, die man dieser Band eigentlich gar nicht zutrauen mag, ist ansonsten aber ereignisarm.
Fans der Band werden das alles lieben, objektiv betrachtet ist „King Of Kings" kein schlechtes Album, aber es weist nachweislich zu viele Mängel auf, um ernsthaft in den ganz oberen Punkteregionen angesiedelt zu werden, betrachtet man diesbezüglich die Weltkarte liegt man deutlich über dem Äquator, bleibt aber weit entfernt von Norwegen; Nordafrika vielleicht. (Maik)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 44:00 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 11.09.2015

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