Dionysus - Fairytales And Reality Als DIONYSUS mit ihrem Debutalbum „Sign Of Truth“ 2002 aufhorchen ließen, ging man zunächst davon aus, dass es sich hier wohl eher um ein Projekt als um eine richtige Band handeln würde – alle Beteiligten waren schließlich gut im Geschäft – allen voran Sänger Olaf Heyer z. B. mit den Solo-Alben von RHAPSODY-Saitenhexer Luca Turilli oder auch Drummer Ronny bei SINERGY.

Nun haben wir 2006 und DIONYSUS legen ihr mittlerweile drittes Album vor. „Fairytales And Reality“ dürfte die Herren also nun endgültig als Band und Größe unter der „Konkurrenz“ etablieren. Zumal man sich auch qualitativ wieder weiter gereift präsentiert. Auf dem Album finden sich elf Titel, die allesamt hervorragende Vertreter des Melodic Power Metals sind. Angefangen beim grandiosen Opener „Illusion Of Life“, das sich gemächlich hereinschleicht und dann derart mächtig vom Gehörgang Besitz ergreift, dass man sich dem Drive nicht entziehen kann – fesselnder kann man ein Album kaum beginnen.

Noch ein paar Kohlen mehr ins Feuer werfen DIONYSUS mit „The Orb“ – eine hervorragender Track, der eine Art Symbiose aus EDGUY und HAMMERFALL darstellt – einzig das etwas synthetische Solo hätte kürzer ausfallen dürfen.

Ihre wahre Stärke spielen DIONYSUS bei den mächtig groovenden Midtemponummern wie dem Opener, dem nun folgenden „Blinded“ oder einem „Queen Of Madness“ aus – ab und an kommen noch ein paar monumentale Chöre dazu und fertig sind eingängige Granaten. Dazwischen schieben die Jungs mal was Rasantes wie „The World“ ein, bei dem Gitarrist Johnny Öhlin vormacht, wie man ein eindrucksvolles und flottes Solo abliefern kann, ohne dabei ausufernd zu werden.

Nach dem kolossalen Eingangsriff von „Spirit“ nehmen DIONYSUS einen Großteil Geschwindigkeit weg und spielen fast so etwas wie eine Powerballade, bei der sich ein weiteres Mal Johnny mit einem starken Solo empfiehlt.

Bei „The Game“ werden alle Register gezogen – knapp 6 Minuten „Rockoper“ inklusive langgezogenem Instrumentalintro, hervorragender Gesangsleistung und gelungenem Spannungsbogen. Einen kleinen Ausflug in den „Klischee-Metal“ bietet „True At Heart“ (gell, der Titel hat es schon erahnen lassen) , das zwar schöne ausgiebige Chöre präsentiert, aber das sonstige hohe Songwriting-Niveau nicht ganz erreicht.

Ganz anders dagegen „Tides Will Turn“ – das mit seinem anspruchsvollen und kräftigeren Arrangement schon fast auf der anderen Seite aus dem Genre rutscht – und erneut beweist Sänger Olaf Heyer seine stimmliche Klasse. Schnörkellos zocken DIONYSUS dann noch das schnellste Stück „Dreamchaser“ herunter – vielleicht einen Hauch zu lieblos. Das abschließende (passend benannte) „The End“ benötigt dann noch ein wenig Anlauf, um sich noch zu einer veritablen Midtemponummer zu mausern.

Durchgängig zeigt sich hier, dass sich alle Bandmitglieder optimal ergänzen und das Songwriting aus einem Guß ist – hier spielt sich keiner der Musiker in den Vordergrund, sondern es geht um „den Song“. Hervorragende Gitarrenarbeit im Stil von AT VANCE (aber nicht gar so ausufernd präsentiert), charismatischer und kraftvoller Gesang, Songwriting das den Einfluss von EDGUY/AVANTASIA-Mastermind Tobias Sammet nicht ganz verleugnen kann – alles hervorragende Zutaten - und DIONYSUS haben daraus ein hochklassiges Album zusammengemischt!

Note: 8,0 / 10

Anspieltipps: „Illusion Of Life”, „Spirit”, „The Game”

VÖ: 25.08.2006

Spielzeit: 56:15 min.
Titel: 11
Label: AFM Records

(Naglagor)
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