Dystopie Kein ZurueckMit jeglicher Core-Musik konnte ich bisher nie sonderlich viel anfangen. Doch wie ich ja selbst immer sage, sollte man nicht mit Scheuklappen durch die Welt gehen. Gerade bei Musik kann einem das manchmal ganz neue Welten eröffnen.

Vorab kann ich schon mal garantieren, dass Fans von Core-Musik mit DYSTOPIE ihren Spaß haben werden, denn immerhin hat mir die Band die Augen für den Metalcore geöffnet. Demnach bin ich dem ersten der vier Songs auf „Kein Zurück", der auf den Titel „Meinungstod" hört, schon mal gefolgt. Der Sound der Platte klingt überraschend gut, damit will ich nicht sagen, dass EPs generell einen schlechten Sound haben, doch hier klingt alles passend und sehr professionell. Dabei ist gerade der musikalische Aspekt der Platte sehr interessant, die beiden Gitarristen Thomas Kuhn und Manuel Reindl verstehen ihr Handwerk und sind äußerst begabt. Bereits das Anfangsriff des zweiten Songs „Alte Welt" reißt einen schier vom Hocker, durch die einsetzenden Drums von Matthias Stein und dem treibenden Bass von Alexander Brandstätter gibt es anschließend kein Halten mehr. Auf „Alte Welt" zeigt die Band zudem einen guten Geschmack für Rhythmen, so gefallen gerade die coolen Mittelteile besonders gut und werden auf Konzerten wohl zum „Tanzen" animieren. Auch Sänger Christoph röhrt ordentlich ins Mikro, bietet aber auch cleanen Gesang, der an den jeweiligen Stellen sehr gut passt.

Einen weiteren Pluspunkt verdient sich die Band dadurch, dass alle Texte in Deutsch gehalten sind. Das mag manchen (mich eingeschlossen) auf den ersten Blick etwas abschrecken, doch auch hier sollten die Scheuklappen entfernt werden, das Ergebnis klingt nämlich verdammt gut. Das Titelstück „Kein Zurück" beginnt als Ballade, die dann mit einer ordentlichen Melodie in die gewohnten Core-Gebiete vordringt und ordentlich Fahrt aufnimmt. Auch hier fällt die enorme Abwechslung innerhalb des Songs samt Breakdowns ordentlich ins Gewicht, besonders die Gitarren fetzen bei diesem Song amtlich und bieten den ein oder anderen Lauf, an dem sich manch einer die Finger brechen würde. Den Abschluss bestreiten die vier Saarländer mit dem sehr melodisch beginnenden Intro „Henker und Richter", das erneut gerade von der Gitarrenarbeit besonders auffällt. Ein gelungener Abschluss für die erste EP der Band, bei dem Sänger Christoph noch einmal alles gibt. Auch Gitarren und Rhythmusfraktion landen hier einen Volltreffer, der für mich stärkste Song der Scheibe.
DYSTOPIE bieten in den insgesamt vier Songs viel Abwechslung, und auch die deutschen Texte machen ordentlich Spaß. Der Stil der Band geht nach vorne und ist auch für mich als Nicht-Core-Fan interessant. Besonders die Gitarren und Rhythmus-Fraktion gefällt mir besonders gut. Fans von Metalcore sollten hier auf jeden Fall genauer hinhören. (Pascal)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 4
Spielzeit: 18:10 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 11.04.2015

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