implore-depopulationDezimiert sie alle! IMPLORE aus dem nordöstlichen Teil unseres Landes sind eine junge und frische Band, die sich dem verschrieben haben, was mittlerweile mal wieder schwer angesagt ist – dem Sound des HM-2! Allen außerhalb des Technik-Nerd-Bereichs sei gesagt, dass es sich hierbei um ein Verzerrerpedal der Marke Boss aus den späten Achtzigern handelt, der den Sound von Pionieren wie ENTOMBED oder DISMEMBER geprägt hat. Und schon weiß bestimmt jeder, was diese Musik ausmacht. Diese Tretmine hat einen zweiten Frühling erfahren, indem auch Bands aus dem Hardcore- und Grindcoresektor dieses Pedal glorifizieren. Und in letzter Zeit häufen sich wieder mal Veröffentlichungen mit diesem Sound.

Allerdings haben IMPLORE aber auch mehr als nur einen typischen Zerrsound zu bieten. Viel Bandgeschichte wurde nach der Gründung 2013 logischerweise noch nicht geschrieben, aber im Untergrund ist die Combo schon oft angenehm aufgefallen, weil ihre Mixtur verschiedener Stile auch gerade live immer gut ankommt. Hier einfach nur vom typischen Schwedensound zu reden wäre zu oberflächlich, das Trio vereint geschickt schwedische Melodien mit harten und sackgreifenden Tempoattacken. Der Gesang von Basser Gabriel wirkt dabei sehr harmonisch und passend zum Rest des organisierten Krachs. Der nun erschienene Erstling „Depopulation" stellt eine Versammlung der bösen Geister dar und bringt die hasserfüllte und wütende Message auf den Punkt. 14 mal wird dem Hörer ordentlich der blanke Hintern versohlt, wobei es nicht immer nur Knüppel aus dem Sack gibt, sondern auch viele groovige Midtempoparts, die aber dennoch immer untenrum greifen.

Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, dass sich nur Interessierte dieser Sparte diese Platte anhören sollten, wer sich dafür nicht interessiert bzw. damit nicht auseinandersetzen will, der hört hier eh nur Lärm. Allen anderen sei gesagt, dass hier zwar eine von vielen weiteren Death- und Grindbands das Licht der Welt erblickt hat, aber dennoch reckt IMPLORE ihre lautstarke Hassansammlung aus dem Einheitsbrei empor. Bestimmt hat dieses Dreigestirn das Rad nicht neu erfunden, und keiner weiß so recht, wer diese Welle jetzt losgetreten hat, aber abgesehen davon sind hier einfach Musikbegeisterte am Werk, die sich einfach nur allen unnötigen Ballast von der Seele spielen wollen. Und das ist ihnen mit „Depopulation" gelungen, ein starkes Debüt, das auch in der Live-Darbietung bestimmt überzeugen kann.

Es passieren also auch noch gute Dinge am 11. September. Und für Grindcore ist auch die knappe halbe Stunde Gerappel angenehm schnell vorbei – ein gutes Zeichen! (Jochen)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 27:58 min
Label: Pelagic Records
Veröffentlichungstermin: 11.09.2015

Submit to FacebookSubmit to Twitter
Anmelden

Neckbreaker auf Facebook

nb recruiting 2015

nb forum 2015

nb gallery 2015