Diabolic Heritage - Resumption

DiabolicHeritage Resumption200pxDIABOLIC HERITAGE sind nach wie vor leider nur ein Geheimtipp im saarländischen Underground. Dabei hätten die sympathischen Grindcoreler, die aus der Asche der überregional bekannten CYNICAL BASTARD hervorgegangen sind, einen festen Platz im Vorprogramm von ständig tourenden Größen wie NAPALM DEATH oder DYING FETUS verdient.

Nach dem überraschenden Abgang von Sänger Peter während der laufenden Aufnahmen benötigte die Band ein bisschen Zeit um einen geeigneten Nachfolger zu finden. Mit Marcus "Berni" Bernarding fand man letztlich einen mehr als geeigneten Nachfolger, welcher Ende 2014 auch schon die ersten Livegigs absolvierte. Es ist einfach großartig wie gut sich das wunderbar erdige Growling von "Berni" mit dem heiseren Gekreische von Gitarrist Patrick ergänzt. Hier hat man für die Zukunft ein tolles (Gesangs-) Paket für alle Fans dieser Musik am Start.

Das Album "Resumption" wurde abermals in bewährter DIY-Manier im eigenen Studio eingespielt. Der Qualität des Albums tut das jedoch keinen Abbruch, wie man gleich zu Beginn des Albums bei dem Song "You Saw" hören kann. Der trockene, dunkle temperierte Sound passt sehr gut zur Grundstimmung des Grindcore von DIABOLIC HERITAGE. Ich werde bei jedem neuen Hördurchgang immer wieder aufs Neue überrascht, wie sehr die Songs grooven und zum Mittanzen anregen. Hier bekommt man nicht das übliche Gehacke serviert, sondern hier wurde in jedem Lied sehr fein zwischen Schnelligkeit und Eingängigkeit variiert. Das gipfelt dann recht schnell in schon fast poppige Ohrwürmer wie "Steel Reaction", einer meiner Favoriten auf dem ganzem Album.

Ich erwische mich beim Konsum von diesem Werk auch immer wieder beim Mittrommeln/Growlen/im Kreis laufen.
"Resumption" hat wie auch schon das erste Album einiges an abwechslungsreichen Death/Thrash/Crust-Kleinoden zu bieten und bleibt thematisch weiterhin gesellschaftskritisch und bietet Raum zum Nachdenken und gibt Anstöße, sich einzumischen und nicht weg zu sehen. Soundsampels wie das rhythmische Steineklopfen von singenden Sklaven vor "The Soilwork" und von Harry S. Truman, welcher die Atombombe bei M.O.A.B. in den Himmel lobt, runden das Album zusätzlich ab. Dazu zwei Nackenbrecher und Moshpit-Granaten wie "Just A Fact" und "Hate And Desecrate", um auch die Fans zu befrieden, welche auf pures Gehacke stehen. Texte auf Deutsch gibt es diesmal zwar nicht, jedoch tut das der Platte keinen Abbruch, und live werden die alten Songs weiter im Programm bleiben.

Ein paar Worte zum Coverartwork ist hier mehr als angebracht, denn man hat gut daran getan, einen befreundeten Digital Artist an die Gestaltung zu lassen. Pierre von Pixellizer rundet "Resumption" mit einem anspruchsvollen Design nach außen ab. So eine hochwertige Aufmachung habe ich bisher bei kaum einem Album gesehen. Das Motiv wirkt wie aus einem Endzeit-Film und spiegelt die Grundstimmung von "Resumption" sehr gut wider.
Wird also Zeit, dass hier mal die entsprechende Fanbase aktiv wird und der Band zu höheren Weihen verhilft. Dass der Prophet im eigenen Land nichts gilt, war für DIABOLIC HERITAGE von vorne herein klar und fand die Bestätigung in ihrem Tun, nachdem sie den Smokey Joe Musik Award 2015 in Passau gewonnen hat.
Für die Band bedeutet das den richtigen Weg mit den richtigen Leuten eingeschlagen zu haben, und man befindet sich auch schon mitten in den Vorbereitungen zum dritten Album. Ich muss hier eine dicke Kaufempfehlung aussprechen und kann die Scheibe bedenkenlos für den täglichen Genuss ohne Abstriche weiterempfehlen. Für Risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihren Arzt oder geschätzten Musikredakteur! (Andreas)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 33:20 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 09.01.2015

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden