wolfheart shadowworldNa hoppla, es ist noch gar nicht so lange her, dass mit „Winterborn" das Debüt von WOLFHEART, zumindest hierzulande, erschienen ist, da legt das Projekt von Tuomas Saukkonen, der in unserer Redaktion vor allem wegen seiner beiden inzwischen aufgelösten Bands BEFORE THE DAWN und BLACK SUN AEON sehr geschätzt wird, bereits seinen Nachfolger vor. Wobei man eingangs sagen muss, dass aus dem Ein-Personen-Projekt nach dem Debüt eine vollwertige Band geworden ist, die im Herbst auch ausführlich (zusammen mit INSOMNIUM) touren wird.

Auch muss ich sagen, dass ich nie dazu gekommen bin, mir „Winterborn" anzuhören, weil tausend andere Platten dazwischen gekommen sind, aber „Shadow World", so der Titel des zweiten Rundlings habe ich mir bei hochsommerlichen Temperaturen häufiger zu Gemüte geführt, und ich muss zugeben, dass ich nun zwiegespalten bin. Einerseits ist das hier Gebotene ganz großartig, andererseits aber über die gesamte Albumlänge mächtig monoton und vorhersehbar.

Der Reihe nach sei gesagt, dass sich hinter dem „Winter Metal" der Band im Grunde genommen abwechslungsreicher Melodic Death Metal versteckt, mit weiteren Einflüssen aus dem Folk und dem Black Metal Bereich, Tuomas Saukkonen bewegt sich damit in Reichweite zu all seinen anderen Bands, die er bis dato gehabt hatte, und in einer gewissen Nähe zu Düster Metal Kollegen wie AMORPHIS und INSOMNIUM, wenn wir jetzt einmal die rasenden Black Metal Parts ausklammern. Es ist auf jeden Fall typisch skandinavischer Heavy Metal, wenn man das so sagen darf, ohne jemandem damit auf die Füße zu treten.

Klargesang gibt es auf „Shadow World" überhaupt nicht, das kann man jetzt als Hörer gut oder schlecht finden, dass man hier auf massenkompatible Refrains verzichtet, die AMORPHIS beispielsweise haben, macht das Album nicht unbedingt zugänglich, ist aber nicht unsymphatisch. Insgesamt acht Songs haben es auf das Album gepackt, wobei es nur einen einzigen gibt, der wirklich herausragen will, und das ist der Opener „Aeon Of Gold", der es mir direkt angetan hat, zum einen weil diese anfängliche Pianomelodie so wunderschön ist, und zum anderen weil der starke Kontrast zwischen dem ruhigen Beginn und den zurückhaltenden Zwischenteilen und dem Gekeife und den rasanten Drumparts außerordentlich gut gelungen ist.

Mit „Last Of All Winters" gibt es auch noch eine zweite Nummer, die heraussticht, da muss ich mich etwas korrigieren, der Song hat etwas von einer Hymne, ist einigermaßen zugänglich und weniger negativ geprägt als der Rest der Albums.
Tja und dieser Rest des Albums ist jetzt eigentlich auch gar nicht schlecht, Tuomas Saukkonen arbeitet konsequent mit dem Wechsel aus hell und dunkel, die meisten der Riffs und gerade das filigrane Drumming wissen zu gefallen und mitzureißen, aber trotzdem fehlt irgendetwas, meiner Meinung nach sind es geniale Melodien und insgesamt fehlt es an Abwechslung der einzelnen Songs, insbesondere die zweite Albumhälfte wirkt wie ein einziger langer Song, auch das abschließende eher im Mid-Tempo angesiedelte "Veri" hätte etwas kürzer gehalten werden können.

Dafür können WOLFHEART wiederum mit einem sehr starken und zur Musik passenden Sound glänzen und wie es die vier Musiker schaffen, Atmosphäre aufzubauen, das hat eigentlich auch alles Hand und Fuß, es ist wirklich nicht einfach ein abschließendes Fazit für „Shadow World" zu finden, denn ich selber bin nicht durchweg zu 100% zufrieden, ich weiß aber, dass es Metalfans geben wird, die dieses Album lieben werden. (Maik)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 46:50 min
Label: Spinefarm
Veröffentlichungstermin: 21.08.2015

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