Tracer - Water For Thirsty Dogs

Tracer - Water For Thirsty DogsDie letzte TRACER-Scheibe konnte mich nicht überzeugen, die Band wirkte nicht wirklich als hätte sie das richtige Feuer. Als ich sie dann im Vorprogramm von THE ANSWER live erleben durfte, änderte sich dieses Bild schlagartig. Nun erscheint mit „Water For Thirsty Dogs" der vierte Longplayer; hat es die Band dieses Mal geschafft, ihre Liveenergie auf Band zu bringen?

Nach dem ersten Durchlauf scheint dies leider nicht so. Wieder einmal rattert das Album im Hintergrund so vor sich hin und hinterlässt zunächst keinen guten Eindruck. Erneut entspricht weder der Sound noch die Produktion der rohen Liveenergie, die mich damals bei THE ANSWER so verzaubern konnte. Doch mit einem Durchlauf ist es nie wirklich getan, und nach dem zweiten setzen sich dann doch die ein oder anderen Tracks im Hörkanal fest und TRACER haben auf ihrer zweiten Scheibe doch einiges richtig gemacht. Der erste Eindruck zählt eben nicht immer, und ganz ehrlich, wenn ich AIRBOURNE zuerst live gesehen hätte und dann ihre Platte gehört hätte, wäre ich vermutlich auch ein wenig enttäuscht gewesen. Auch wenn dieser Vergleich hier vielleicht nicht ganz passend sein mag.

Dabei wird es mit Sicherheit nicht nur mir so ergehen, gerade der Opener und Titeltrack „Water For Thirsty Dogs" startet sehr ruhig, groovt dann aber ungemein, sobald die Gitarren einsetzen. Genau da wird bereits deutlich, was mein eigentliches Problem mit TRACER ist, ich erwarte mehr AC/DC als MONSTER MAGNET und TRACER bieten wenn überhaupt kleinere Parallelen zu diesen beiden Bands. Eines ist sicher, der Opener groovt ohne Ende und stellt sich im Nachhinein als richtig starke Nummer heraus. Beim zweiten Track „We're Only Animals" zieht die Band sogar ihre Parallelen zu Kollegen wie QUEENS OF THE STONE AGE. Der Gesangsstil erinnert zuweilen sehr stark an Josh Homme, was aber kein Problem darstellt, sondern viel eher richtig cool daher kommt. Auch für die restlichen Songs gilt ein ähnliches Erfolgskonzept, dabei haben TRACER fast immer einen fantastischen Groove zu bieten, der sich zum Teil in sehr dynamischen Songs zwischen schnellen und langsamen Passagen versteckt.

Auch Ohrwurmcharakter bietet die Band wie zum Beispiel bei „Us Against The World", das einen astreinen Refrain bietet. Ruhigere Klänge bringt die Band auch super rüber, man höre sich nur „Lazy" an, ein Song, der genau zum richtigen Zeitpunkt durchstartet. Doch gerade die enorme Abwechslung macht „Water For Thirsty Dogs" zu einem richtig guten Album, zwar grooven alle Songs, aber jeder Song auf ganz unterschiedliche Art und Weise. „Astronaut Juggernaut" klingt eher düster und drückend, wohingegen „Halfway To Zero" eine wesentlich freundlichere Stimmung erzeugt, „The Machine" geht ordentlich nach vorne und überrascht mit leicht psychedelischen Klängen. „Homeward Bound" erinnert mich stark an die FOO FIGHTERS, wohingegen „Owe You Nothing" wieder etwas härter ist und sehr nach QUEENS OF THE STONE AGE klingt. Den Abschluss bestreiten TRACER mit „Tremors", von dem ich nicht sicher sagen kann, ob es mit den Raketenwürmern zu tun hat, aber in jedem Fall das Album zu einem guten Schlusspunkt bringt.
Mit „Water For Thirsty Dogs" habe ich es mir anfangs sehr schwer getan, doch dies lag an den falschen Erwartungen an die Band. TRACER überzeugen mit „Water For Thirsty Dogs", und schon jetzt bin ich auf die Livedarbietung der Stücke gespannt. Denn spätestens dort trifft dann der unglaubliche Groove auf die enorme Liveenergie, und gemeinsam machen diese beiden Faktoren TRACER zu etwas Unschlagbarem. Zugreifen, reinhören und Spaß haben! (Pascal)

Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 40:18 min
Label: OMN
Veröffentlichungstermin: 27.07.2015

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