The Dead Daises - RevolucionIn den letzten Jahren konnten sich Fans des guten Musikgeschmacks bereits an so einigen Supergroups erfreuen. Richtig los ging das Thema für mich erst mit Bands wie BLACK COUNTRY COMMUNION, THEM CROOKED VULTURES, CHICKENFOOT oder die durch Duff Mc Kagan gestärkten THE WALKING PAPERS. Mit THE DEAD DAISIES steht nun eine weitere Supergroup samt neuer Platte in den Startlöchern. Niemand anderes als John Corabi (MÖTLEY CRÜE) übernimmt auf der Platte und der kommenden Tour das Mikro. Dabei sind THE DEAD DAISIES keine Supergroup im herkömmlichen Sinne. Viel eher sieht sich die Band als ein Hard-Rock-Kollektiv an, und passend dazu wurden entsprechend viele Musiker in das Projekt involviert. Allerdings sind viele gute Musiker nicht immer die Garantie für ein gutes Album.

Einige der eingangs erwähnten Bands sind heute bereits nicht mehr existent, andere (CALIFORNIA BREED) lösten sich bereits nach einem Album wieder auf. Dennoch machen solche Supergroups, wie sie gerne bezeichnet werden, zuweilen richtig Spaß. Man denke nur an THE CIRCLE, bei denen Sammy Hagar und Jason Bonham gemeinsam auch ein paar LED ZEPPELIN-Klassiker zum Besten gaben. THE DEAD DAISIES sind nun die wohl umfangreichste Supergroup, die ich bisher gesehen habe. Die Liste der Beteiligten liest sich wie eine Best-of des Hardrocks der Siebziger und Achtziger, und obwohl die Band bereits 2013 ein selbst betiteltes Debüt veröffentlicht hat, habe ich bis zum jetzigen Release noch nie etwas von ihr gehört. Was so gesehen schon ein wenig unerhört ist, schließlich stehe ich auch total auf die MÖTLEY CRÜE-Phase von Sänger John Corabi. Doch egal, kommen wir nun zum Album selbst, denn dieses klingt sehr überzeugend und sollte vielen Hard-Rock-Fans der genannten Epochen sehr zusagen.

Denn THE DEAD DAISIES klingen, wie man es von einer Band mit einer solchen Besetzung erwarten würde. Die besten Elemente der Siebziger und Achtziger werden miteinander gepaart und durch gute Hooklines sehr packend inszeniert. Dadurch wird der Opener „Mexico" bereits zum ersten Ohrwurm der Platte, wohingegen bei einigen Songs („Something I Said") aufgrund der Keyboards deutlich zu merken ist, dass mit Dizzy Reed auch ein Musiker von GUNS N ROSES mit dabei ist. Im Gegensatz zu manch anderen Bands, die sich diesem Sound verschreiben, bietet die Band durchaus Abwechslung auf dem Album. So gibt es schnellere Rocker wie der Opener oder „Get Up, Get Ready" als auch ruhigere Momente wie „Sleep". Insgesamt gesehen greifen aber alle Zahnräder ineinander und machen „Revolución" damit zu einem interessanten und abwechslungsreichen Album. Auch der Einfluss von Marco Mendoza (BLACK STAR RIDERS) ist auf vielen Tracks unverkennbar. Dabei glänzt John Corabi bei jedem Song mit seinem einzigartigen Gesang, Fans des Sängers werden THE DEAD DAISIES in jedem Fall zusagen.

Dennoch bleibt der richtige Hit auf dem Album aus. Jeder Song hat etwas ganz Eigenes zu bieten und das Album klingt insgesamt sehr gut und ausgefeilt. Allerdings fehlt der richtige Kick, um richtig abzuheben, doch der kann ja noch kommen. Immerhin haben sich mit Bassist Marco Mendoza (THIN LIZZY, WHITESNAKE), Keyboarder Dizzy Reed (GUNS N' ROSES), Gitarrist David Lowy (MINK, RED PHOENIX), Gitarrist Richard Fortus (GUNS N' ROSES) und Sänger John Corabi (MÖTLEY CRÜE) ein paar Musiker von THE DAISIES Anfang Mai mit KISS auf Europatournee begeben. Es bleibt also abzuwarten, wie die Band auf ihrem nächsten Longplayer klingen wird, „Revolución" ist in jedem Fall schon mal für alle Fans der Siebziger und Achtziger eine heiße Empfehlung. (Pascal)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 56:64 min
Label: Rough Trade
Veröffentlichungstermin: 29.05.2015

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